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World Cup Diaries Lenzerheide

Ein Jahr nach der erfolgreichen Weltmeisterschaft kehrten die weltweit besten Mountainbiker nach Lenzerheide zurück und die Mountainbike-Festspiele am Rothorn wurden erneut ihrem Ruf gerecht: Action, Drama, Ekstase, Emotionen und Hochspannung – die Short-Track-Rennen am Freitag, die Downhill-Wettbewerbe am Samstag und die Cross-Country-Hauptrennen am Sonntag gingen schlichtweg unter die Haut. Hier sind die Replays des Mercedes-Benz UCI Mountain Bike World Cup von Lenzerheide, Schweiz.

XC: Brandau hat ihren Platz in jedem Jahresrückblick sicher!
Sieg und Niederlage liegen im Sport sehr nah beieinander. Die Absicht von Jolanda Neff (SUI) bei ihrem Heimweltcup in Lenzerheide wurde schon in der Startphase beim Short Track mehr als deutlich: sie wollte ihren ersten Heimsieg. Letztendlich unterlag sie im Zielsprint Pauline Ferrand-Prévot (FRA), die nach Operationen an beiden Beinen wieder zu alter Topform gefunden hat. Wenige Zentimeter trennten beide Athleten von Jubel und Enttäuschung. Die Französin jubelte, die Schweizerin nicht. Am Sonntag wurden zu Rennbeginn gleich zwei Absichten von Neff deutlich: Sie wollte ihren ersten Heimsieg und ihren ersten XCO-Saisonsieg. Beides blieb ihr verwehrt. Auch Nino Schurter (SUI) konnte vor heimischer Kulisse keinen Heimsieg feiern. Lange battelte er sich mit Mathieu van der Poel (NED) auf höchstem Niveau. Doch der Niederländer war zu stark und entschied beide Rennen für sich – wie schon in Val di Sole. Mit zwei Doppelsiegen in Folge konnte sich der 24-Jährige übrigens über eine neue Bestmarke freuen.

Das größte Drama spielte sich aber um Elisabeth Brandau (GER) ab. Von Rängen jenseits der Top 20 kämpfte sich die Deutsche im Verlauf des Short-Track-Rennens nach vorne und übernahm in der siebten von neun Runden erstmals die Führung. Die behielt sie auch bis sie in der achten und vorletzten Runde zum Zielsprint ansetzte und bei Zielüberquerung mit letzter Kraft jubelte und sich über ihren vermeindlich ersten Weltcupsieg freute. Als sie die Konkurrentinnen passierten, wurde Brandau ihr Fauxpas bewusst. Wie sie anschließend mitteilte, hatte sie nicht auf die Lichter geachtet und schlicht nicht mitgezählt. Dennoch spricht es für ihre Einstellung, dass sie dem ganzen noch etwas Positives abgewinnen konnte. Ihre Form stimme, wie sie abschließend sagte.

XC: Comeback des Jahres: Für Rissveds schließt sich ein Kreis
Sie wäre vor zwei Jahren am liebsten nicht mehr am Leben gewesen. Das Interview mit Jenny Rissveds (SWE) ging unter die Haut. Zwei Jahre war die schwedische Olympiasiegerin von Rio wegen Depressionen nahezu von der Bildfläche verschwunden. In Nové Město gab die 25-jährige in diesem Jahr ihr Comeback und jetzt ist sie wieder zurück – und wie. Als Dritte im Cross-Country-Rennen in Val di Sole und bei ihrem Short-Track-Debüt in Lenzerheide hatte Rissveds bereits vollends überzeugt. Am Sonntag folgte im Cross Country die Comeback-Krönung. Selbst ein Sturz in der Einführungsrunde konnte Rissveds nicht bremsen. Die Ausnahmeathletin von 2016 schüttelte der Reihe nach Neff, Ferrand-Prévor und Terpstra ab. Die letzten Kilometer ins Ziel waren nahezu eine emotionale Ehrenrunde. Im Zielraum ließ Rissveds ihren Tränen freien Lauf. Es war ihr zweiter Weltcupsieg – den ersten holte sie 2016 ebenfalls in Lenzerheide.

Du hast die unglaubliche Action vom Weltcup in Lenzerheide verpasst? Keine Sorge! Alle Replays und alle Highlights des Mercedes-Benz UCI Mountain Bike World Cup 2019 mit deutschem, englischem, italienischem, portugiesischem und spanischem Kommentar gibt es on-demand jederzeit und überall verfügbar – nur auf Red Bull TV!

Rider beeindrucken auf der Strecke und sind von den Fans neben der Strecke begeistert
Zum Saisonhöhepunkt wollen alle Athleten in Topform sein, das war in der Schweiz offensichtlich. Knapp drei Wochen sind es noch bis zur WM in Mont-Sainte-Anne (CAN) und nur eine Woche darauf steht das Weltcupfinale in Snowshoe (USA) an. In Lenzerheide gab es einen hochklassigen Vorgeschmack, was uns noch in den nächsten Wochen erwartet: Spannender und hochklassiger Mountainbike-Sport – zu sehen auf Red Bull TV! In der Bike Arena im Herzen Graubündens spielten sich die hochkarätigen Leistungen nicht nur auf der Strecke ab. Knapp 30.000 enthusiastische Fans besuchten die drei Renntage und sorgten täglich für Gänsehautstimmung – die sogar einen Mathieu van der Poel (NED) und sämtliche andere Athleten schon beim Short Track am Freitag tief beeindruckte. Von der einzigartigen Berglandschaft um den malerischen Heidsee ganz zu schweigen.

DHI: Französische Downhill-Party auf der STRAIGHTline
Die Franzosen haben sich die oberste Stufe des Siegerpodests zurückgeholt. Nachdem mit Laurie Greenland (GBR) in Val di Sole (ITA) erstmals in diesem Jahr kein Franzose beim Downhill triumphiert hat, haben die drei Musketiere in Person von Amaury Pierron direkt zurückgeschlagen. Loic Bruni unterstrich die französischen Ambitionen mit Platz drei. Auf der STRAIGHTline zeigten Pierron und Loris Vergier (FRA) im neugeschaffenen steilen Abschnitt „Oakley Plunge“ die engste Linie und zugleich die beste Zeit in dem technisch anspruchsvollen Streckenabschnitt. Mit dem Sieg vom Samstag triumphierten Pierron und Bruni in sechs von sieben Saisonrennen. Dem Größten aller Zeiten passt diese Siegesserie überhaupt nicht. Greg Minnaar (RSA) sagte nach Rennende süffisant, dass ihm die Franzosen auf die Nerven gingen, weil immer, wenn er einen Traumlauf wie in Leogang oder in Lenzerheide zeige, trotzdem noch einer von denen vor ihm stehe. Dennoch hat der 37-jährige Altstar auch in Lenzerheide mit seinem zweiten Platz wieder bewiesen, dass er noch längst nicht zum alten Eisen gehört.

Den ersten Weltcupsieg einfahren ist das eine, ihn zu bestätigen das andere. Marine Cabirou (FRA) hat beides mal schnell hintereinander vollbracht. Siege in Val di Sole und in Lenzerheide. Damit ist die Französin in der Weltspitze angekommen. Es wird spannend zu sehen sein, wie sich die 22-Jährige schlägt, wenn Landsfrau Myriam Nicole und Tahnée Seagrave (GBR) auf die große Weltcupbühne zurückkehren. In Lenzerheide war zudem erkennbar, dass sich Tracey Hannah ausschließlich auf den Gewinn des Gesamtweltcups konzentriert und für wichtige Weltcuppunkte lieber die Sicherheitslinie als die Angriffslinie wählt. Wie gut sie wirklich drauf ist, kann sie bei der anstehenden WM zeigen. Gut drauf haben sich außerdem die Schweizerinnen vor ihrem Heimpublikum präsentiert. Emilie Siegenthaler stellte als Dritte ihr bestes Karriereresultat ein und Europameisterin Camille Balanche landete als Fünfte ebenfalls auf dem Podium.

Das Saisonfinale wird seinem Namen gerecht
In Snowshoe finden die letzten Weltcup-Rennen des Jahres statt – das ist schon lange bekannt. Jetzt steht auch fest, dass es sich bei den Rennen in den USA nicht nur um das Abschluss-Event, sondern – dem Namen entsprechend – um ein wahres Saisonfinale handelt: ALLE Gesamtweltcupsieger werden erst in Snowshoe gekrönt. Das spricht für die Qualität der Athleten und die Spannung des Mountainbike-Sports. Die besten Chancen hat zweifelsohne Nino Schurter. Der Schweizer führt zwar nur knapp vor Mathieu van der Poel, aber der Niederländer konzentriert sich auf die Straßen-WM und wird nicht nach Snowshoe reisen. Somit hat Schurter 310 Punkte Vorsprung auf Henrique Avancini (BRA) und kann schon beim Short Track den Sack zumachen.

Jolanda Neff kennt sich mit engen Entscheidungen im Gesamtweltcup aus. Im Vorjahr sicherte sich die Schweizerin den begehrten Titel erst im letzten Saisonrennen. Die finale Entscheidung bei den Damen fällt auch dieses Jahr beim letzten Rennen. Neff hat erst in Val di Sole die Gesamtweltcupführung übernommen und reist mit einem geringen Polster von 73 Punkten auf Kate Courtney (USA) zum Heimrennen ihrer Rivalin.

Im Downhill meidet Tracey Hannah (AUS) seit zwei Rennen das letzte Risiko und will mit Vernunft und Geschick ihren Vorsprung vor Marine Cabirou über die Ziellinie retten. Dieser beträgt 150 Punkte und damit hat sie beste Aussichten ihren ersten Gesamtsieg zu erreichen. Knapper und spannender geht es bei den Männern zur Sache. Nur 90 Punkte sind es noch zwischen Loic Bruni und Amaury Pierron.

Die gesamte Hochspannung gibt es von 06.-08. September ausschließlich auf Red Bull TV zu sehen. Wer Snowshoe verpasst ist selber schuld. Zum Glück gibt’s bei uns aber auch die Replays.

Die Replays und alle Highlights des Mercedes-Benz UCI Mountain Bike World Cup aus Lenzerheide gibt es on-demand, jederzeit und überall verfügbar auf redbull.tv. Weitere aktuelle Informationen und noch mehr actionreiche Unterhaltung rund um das Thema Mountainbike finden sich auf dem Red Bull Bike Channel auf redbull.tv/bike.

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