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Sillian (Osttirol/Österreich)

Am Anfang stand eine Schnapsidee. Eine, die bei einem Junggesellenabschied geboren wurde: eine Woche Sillian – Osttirol, fünf Personen zwischen 1 und 43 Jahren, mit, schon bedingt durch die Altersspanne, recht unterschiedlichen sportlichen Ambitionen. Die große Überraschung für uns alle: Wir haben unverhofft ein Paradies gefunden! Egal, wer hier was auch immer anstellen möchte, kann das auf hohem Niveau tun: Biken, Wandern, Schlemmen, Familienzeit genießen… In Sillian und Osttirol haben wir ein Rundum-Wohlfühl-Paket gefunden, das keinen Sport-Urlaubswunsch offenließ. Sogar Paragliden lässt es sich hier exzellent.

dolomit24 Appartement - Ausblick
Blick auf die Stalpe (einer der Paraglide Startplätze) und das dolomit24 Appartementhaus. © dolomit24 | Barbara Amhof

Mit seinen gut 2.000 Einwohnern ist Sillian der Big Player in Osttirol. Am Fuße des Thurntalers, der sich mit 2400 m majestätisch auftürmt, ist die Gemeinde viel mehr als das Tor zu Südtirol (die westliche Gemeindegrenze ist die Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien). Das Landschaftsbild ist von den schroffen Gipfeln des UNESCO Weltnaturerbes Dolomiten geprägt. Klimatisch begünstigt, mit den Seitentälern Villgraten-, Tiroler Gail- und Lesachtal, zählt das Hochpustertal zu den schönsten Hochtalregionen südlich des Alpenhauptkammes.

Location dolomit24
Ankommen, heimkommen. Dieses Gefühl strahlt das dolomit24 aus, das eine Woche lang unsere Heimat war. Das Haus an sich fällt architektonisch bereits von außen positiv aus dem Rahmen. Im Vordergrund steht das einmalige „Wohlgefühl“, das unsere ganze Familie vom ersten Moment an durchströmte. Diese Frage „Fühlt sich der Gast wohl?“ lebt Barbara Amhof, die nicht nur Pächterin, sondern vor allem das Herz des dolomit24 ist. Als äußerst angenehm routinierte Hotelliersfrau, die in 5 Sterne-Häusern auf der ganzen Welt tätig war, gibt sie uns Antworten auf Fragen, ehe wir sie überhaupt stellen. Unglaublich – und unglaublich angenehm – eine Gastgeberin zu haben, die uns buchstäblich die Wünsche von den Augen abliest. Und das mit so viel Herz, Bodenständigkeit und kreativem 360 Grad-Blick… liebe Barbara, das ist ganz wunderbar! (Das Concierge-Telefon in jedem Appartement, mit dem Barbara Amhof die Rund-um-die-Uhr-Betreuung ihrer Gäste aus aller Welt managt, ist hier nur ein Beispiel.) Aber zurück zum dolomit24: Sowohl Innendesign als auch Architektur unterstreicht das Zusammenspiel aus edlen Materialien, klaren Formen und Licht. Synergien aus Tradition, Innovation, Regionalität und Weltoffenheit wurden hier perfekt realisiert. Drei weitläufige, anspruchsvoll ausgestattete Suiten und ein Penthouse sind Ausdruck eines niveauvollen, zeitgemäßen Lebensstils. Ideeller Treiber in diesem Ensemble ist die Bewunderung der dolomit24-Macher für den französischen Maler, Bildhauer und Aktionskünstler Yves Klein (verstorebn 1962), der mit seiner monochromen Malerei zu den bedeutendsten Vertretern der Avantgarde gehört. Er schuf verschiedene Monochromien, deren Atem auch das dolomit24 erfüllt.

dolomit24 Appartement blau
Das barrierefreie blaue Appartement mit sehr großzügigem Wohn-/Essbereich. © dolomit24 | Barbara Amhof

In bester Hanglage, mit einer Außenfassade aus Lärche, orientiert sich das Haus am umliegenden ländlich hochalpinen Bereich. Die Innenräume spiegeln moderne, stilsichere Ästhetik wieder. Raumhöhen zwischen 3,40 und 4,20 Meter lassen aufatmen. Offene Wohn-, Bad- und Schlafbereiche sowie private Terrassen und breite Balkone bieten zu jeder Jahreszeit die nötige Bewegungsfreiheit. Die großzügigen Fensterfronten geben schon von innen den absolut faszinierenden Panoramablick frei. Unser persönliches Highlight im Appartement BLAU: der Blick aus der ovalen Badewanne, die zwischen Wohn- und Schlafbereich auf einer Stufe steht: über Sillian und das gesamte Tal in die Weite. Auch hier wieder diese unglaubliche Liebe und Feinfühligkeit zum Detail: Im davorliegenden Balkongeländer ist eine Aussparung aus Glas – für den wirklich völlig ungehinderten freien Blick. Bleibt der Vollständigkeit halber zu erwähnen, dass ein Raum für Sportausrüstung (MTBs, Wintersport), Außensauna und Relax-Raum das Rund-um-Perfekt-Wohlfühlen abrunden.

Unser persönliches Fazit: Wir waren eine Woche lang wunschlos im dolomit24. Dieses einzigartige Domizil schafft die Verbindung aus Daheim-Gefühl und weltmännischem Flair, aus Design und Gemütlichkeit, es verbindet innen und außen wunderbar leicht und behaglich. Wer Wert auf Stil legt, es dabei gemütlich mag, wer die Bodenständigkeit schätzt, weil er als Globetrotter schon viel gesehen und auch schnell wieder vergessen hat, der kommt hier an – und das am liebsten immer wieder. Sei er oder sie nun Sportfreak, Genussmensch, Urlauber mit der Lust, Zeit zu verbummeln, Familie oder Paar, jung oder alt. PS: Im dolomit24 macht sogar schlechtes Wetter Spaß – Xbox und einer breiten Sammlung an DVDs sei Dank 🙂

 

Aktivitäten
Mit seinen zahllosen Bergen bietet das Pustertal unzählige Möglichkeiten dem Outdoorsport zu frönen. Ein guter Einstieg ist Tourenfex, die Website von Dietmar Ortner, auf der 55 Mountainbiketouren und 91 Bergtouren aufgeführt, detailliert beschrieben und als GPS-Download angeboten werden. Die MTB Touren liegen zwischen 650 und 2000 Höhenmetern mit 13 bis 60 km Länge. Wer allerdings seine Kraft lieber für Abfahrten spart, der kann die Hochpustertaler Bergbahnen nutzen, welche auch Bikes transportiert. Zu beachten gibt es allerdings die Öffnungszeiten, da die Bahn an Freitagen und Samstagen teils geschlossen ist. Eine weitere Alternative, welche wir selber in Anspruch genommen haben, sind die Obertilliacher Bergbahnen, welche in das Wander- und Skigebiet Golzentipp befördern. Wer statt reiner Muskelkraft eine MTB-Enduro Tour plant, nimmt von Marktplatz Sillian den mit Gästekarte kostenlosen Postbus nach Obertilliach, dort mit der Bergbahn bis auf 2070 Meter. Ab der Bergstation beginnt nun ein gemächlicher Anstieg Richtung Golzentipp Gipfel, welchen man rechts liegen lässt und dem Gailtaler Höhenweg Richtung Dorfberg folgt. Der Höhenweg führt über vier Gipfel bis nach St. Oswald – alternativ Kartitsch – und über Hollbruck zurück nach Sillian. Durch Bus und Bahn stehen 1400 Tiefenmeter 400 Höhenmeter gegenüber, bei einer Länge von 23 Kilometern. Einige Anstiege sind allerdings sehr technisch, weshalb der ungeübtere Biker auch hin und wieder schieben darf. Die schönen Abfahrten entschädigen jedoch vollends.
Wer noch höher hinaus möchte, wie wäre es den mit Paragliden. Anlaufstelle wären hier Stefan und Susanne von der Blue Sky Flugschule. Neben Shop und Reparatur werden Tandemflüge, Schnupperkurse, Grund- und Weiterbildungskurse das ganze Jahr über angeboten und auch wir haben das Angebot bereits ausgiebig genutzt, wie in unserem Paraglide-Spezial nachzulesen ist.
Aber nicht nur für den rein Sportbegeisterten ist Sillian im Pustertal eine ideale Anlaufstelle, sondern auch für Familien, für welche wir weitere Tipps aufgeführt haben.

Spaziergang zur Talschluss Hütte
Am Ende des sonnigen Fischleintals hinter Sexten empfängt die Talschluss Hütte mit ihrem urig-gemütlichem Charme alle, deren Gaumen gerne traditionell verwöhnt werden mag. Unser Kaiserschmarrn, lecker karamelisiert, war ebenso gehaltvoll wie reell, die Kinderkarte ist eben eine typische Kinderkarte. Also gerne die lieben Kleinen auf traditionell Tirolerisches umlotsen, da haben sie mehr davon. Auf 1548 m Meereshöhe gelegen, am Eingang des berühmten Naturparks Drei Zinnen mitten im UNESCO Weltnaturerbe, bietet die Hütte 360° Panoramasicht auf die umliegende Bergwelt. Hier, wo einem die Kalktürme der Rotwand, die Gipfel der Sextner Sonnenuhr und die gewaltige Dreischusterspitze mal wieder so richtig schön plastisch bewusstmachen, wie klein der Mensch eigentlich ist, warten auf alle Übernachtungswilligen sogar gemütliche Naturholzzimmer. Zahlreiche Spazierwege, gemütliche bis anspruchsvolle Wanderwege oder extreme Rad- und Kletterpfade schlängeln sich durch die beeindruckende Landschaft der Sextner Dolomiten, die nicht umsonst zu den schönsten Wandergebieten der Welt zählt. Als Ausgangspunkt für einmalige Bergtouren ist die Talschlusshütte ebenso ideal. Geparkt haben wir am Anfang des Tals, rechts der Straße auf einem großen Parkplatz. Von dort führt ein äußerst Kinderwagen-tauglicher Spazierweg in rund einer halben Stunde zur Talschluss Hütte. Genau das Richtige am ersten Urlaubstag, um sachte „reinzurutschen“ in die Bergwelt.

Umrundung des Pragser Wildsees

Pragser Wildsee
Geniale Farben am Pragser Wildsee

Der Pragser Wildsee, auch “Perle der Dolomitenseen” genannt, liegt im gleichnamigen Pragsertal, das zwischen Welsberg und Niederdorf vom Pustertal abzweigt. Bei unserer Ankunft, nach dem Parken direkt am Hotel am Seeanfang, wussten wir gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollten: auf die beeindruckenden Pragser Dolomiten und den Naturpark Fanes-Sennes-Prags – oder auf das smaragdgrüne Wasser des Wildsees?! Wow, in dieser Intensität haben wir dieses Bergsee-Grün noch nie gesehen! Der geologische Ursprung des Sees ist auf die Entstehung eines Staudamms durch einen Murenabgang zurückzuführen. Der See ist Ausgangspunkt des Dolomiten-Höhenweges Nr. 1. Auch in der Welt der Sagen spielt der Pragser Wildsee eine Rolle, denn mit einem Boot konnte man angeblich das unterirdische Reich der Fanes erreichen. Das Tor zur Unterwelt befand sich am Südende des Sees, dort wo der imposante Seekofel (2.810 m) den See überragt. Von den umliegenden Bergen genießt man eine atemberaubende Aussicht auf den See. Wer’s gemütlicher mag, wandert die Seerunde entlang des Ufers in knapp einer Stunde ab. Achtung: bitte mit Kraxe, weil so die zahllosen Stufen, die einen an einem kurzen Stück des Rundweges in die Höhe bringen, eindeutig besser zu bewältigen sind! Und wer’s ganz romantisch mag, der tourt mit dem Ruderboot ein Mal über den See. 

Loacker Mitmach-Konditorei
In Heinfels, bei Loacker, werden Waffeln gebacken und mit allerlei süßen Zutaten verfeinert. Loacker lüftet seine wohlgehüteten Geheimnisse und lädt ein, in der Mitmach-Konditorei seine ureigene persönliche Waffel im XXL-Format zu backen. Unter der Anleitung eines Experten füllt man nach seinem persönlichen Geschmack seine Waffelspezialität. Schade, dass bei unserem Besuch nur einer der drei „Schokoladen-Zapfhähne“ funktioniert hat, so waren unsere Waffeln weniger individuell – aber dennoch frisch, lecker und vor allem selbstgemacht. Im Loacker-Shop kann man dann hemmungslos zuschlagen: Die Fülle an Loacker-Spezialitäten überrascht, der Cappuccino wie die heiße Mini-Schokolade für die Kiddies und der kleine angegliederte Spielplatz machten den Besuch bei Loacker zu einem netten Event, bei dem man entspannt die Zeit verbummeln konnte. Wer wissen will, warum Loacker überhaupt auf die Idee kam, das Trockengebäck zu erfinden, der besucht einfach das Werk in Heinsfeld. So viel verraten wir: Die Leidenschaft um Fußball pielte keine ganz untergeordnete Rolle. 

Wildpark und Erlebniswelt Assling
Der Wildpark Assling ist etwas für Tierfreunde jeden Alters: Unser Einjähriger war hier von den Wildschweinen ebenso angetan wie die großen Schwestern von den Meerschweinchen (ok, was die in einem Wildtierpark in Osttirol suchen, wissen wir nicht, aber putzig waren sie schon). Hirsche, Gämsen, Marder, Wildschweine, Mufflons, Steinböcke, Murmeltiere, Wildkatzen, Luchse, Schlangen, Enten, Fische, Greifvögel, Wisente und Waschbären leben hier in großräumigen Natur-Gehegen. Auf einer Fläche von 80.000m² Wiesen und Wald wurde 1974 ein Wildgehege geschaffen, in dem heute mehr als 100 Tiere von circa 40 Einzelarten leben. Ziel des Wildpark-Betreibers: eine natürliche, artgerechte Haltung sowie der Aus- und Umbau diverser Volieren, um diesen Lebensraum für zum Teil bedrohte Tierarten zu erhalten. Übrigens: Eingebettet in den Wildpark ist eine Sommerrodelbahn. Nicht gigantisch in der Länge, aber ein netter Spaß. Tipp: Wer die Ahnung hat, er könnte während seines Besuches im Wildpark Hunger bekommen, sollte sich am besten ein Care-Paket schnüren und selbst versorgen, die vielen Picknicktische im Wildpark laden dazu ein. Denn die angeschlossene Gastronomie ist, sagen wir mal, sehr „Convenience-routiniert“.

 

Wichtelpark Sillian
Ein kleines Autodrom war einst vor allem für die jüngeren Kids ein beliebter Treffpunkt, Action hätte die Seilrutsche bestimmt geboten, wenn sie installiert gewesen wäre. Schade, dass der Wichtelpark irgendwie noch nicht so richtig aus seinem Winterschlaf erwacht war, als wir ihn im Mai besucht haben. 30 Meter-Röhrenrutsche, Doppelturmanlage mit Röhrenrutsche, Kinderwippen, Familienschaukeln, Kletterwände, eine Wasserspielanlage und eine 18-Loch Miniaturgolfanlage bieten während der Saison aber bestimmt die Möglichkeit, mit den Kids gut ein bisschen Zeit zu verbringen und Spaß am Spielen, Klettern und Nichtstun zu haben. Der Wichtelpark liegt ruhig an einem kleinen Wald. Während sich die Kinder nach Herzenslust austoben, haben Eltern die Möglichkeit, am überdachten Grillplatz in einem Grillofen auf Holzkohle das Mittag- oder Abendessen zu brutzeln. Oder sie kehren beim Kiosk ein.

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