Pirelli Scorpion MTB Reifen
Die Pirelli Scorpion MTB-Produktlinie (seit 2019 im Handel) umfasst insgesamt vier Profile, die verschiedenen Einsatzbedingungen abdecken sollen. Egal ob auf festen, über gemischte bis hin zu losen Böden sollen die Reifen mehr Grip haben.
Wir haben uns den Scorpion™ ENDURO M, Größe: 27.5×2.4, Gewicht: ca. 940g und Karkasse: 60 tpi angeschaut.
Pirelli gibt an, dass der Scorpion™ Enduro M ein mittleres Profil und Stollenabstand für schnelles und souveränes Fahren auf unterschiedlichstem Gelände, von hart bis weich, hat. Auf den ersten Blick kommen einen die Stollen etwas klein und kurz vor, deshalb waren wir gespannt, wieviel Grip der Reifen hat und wie er sich auf den verschiedenen Untergründen hält.
Aber zuerst zum Montieren der Reifen. Da Pirelli uns auch Scorpion SMARTUBE 27.5×2.2/2.6 mitgeschickt hat, montierten wir ein Mountainbike mit dem Schlauch von Pirelli und ein Mountainbike ohne Schlauch als Tubelees.
Beide Arten der Montage gingen schnell und problemlos. Erster Pluspunkt des Scorpion™ ENDURO M, bei der Tubeless Montage hörte man den Bloop und der Reifen war schon ohne einfüllen neuer Dichtungsmilch dicht, sogar noch nach Tagen.
Die ersten Fahrten auf Teer und Feldwegen waren natürlich unproblematisch. Die Reifen haben durch die Gummimischung und den kleinen, eng angebrachten Stollen, weniger Reibungswiederstand, aber genug Grip auch bei Regen.
Pirelli Scorpion auf dem Isar Trails und in Leogang
Auf dem Weg zur Isar fiel uns das angenehm ruhig abrollen des Reifen auf, so dass wir gut Tempo machen und halten konnten. Wie bereits schon erwähnt, bestätigte sich ein gutes Abrollverhalten mit wenig Rollwiderstand.
Wie wird sich der Reifen auf den verschiedenen Trails in Leogang, Saalbach, Hinterglemm und Fieberbrunn schlagen?
Angenehme Überraschung:
Profil überzeugende mit guter Dämpfung. Egal ob in den teils schroffen Felsgestein, Wurzel, Schotter und allen anderen Passagen lag das Bike mit den Pirelli Scorpion MTB Reifen spürbar ruhig und satt in der Spur und war gut zu beherrschen. Ein Teil dieses Effektes müsste sich durch die zusätzliche Masse erklären lassen. Ein weiterer Anteil ist auf den Aufbau und die hauseigene SmartGRIP-Gummimischung zurückzuführen. Vor allem spürt man dies, bei niedrigen Geschwindigkeiten in technischen, verblockten Trails. Hier unterstützt der Reifen mit guter Dämpfung, dass das Rad ruhig zu balancieren ist, während man seine Linie sucht.
Fazit:
Pirelli positioniert den Scorpion MTB M Reifen für gemischte Böden. Im Gegensatz zum Scorpion MTB H Reifen steht sein Profil deutlich weiter und etwas tiefer, so das er auf allen Untergründen von verdichtet bis lose eine überzeugende Leistung abgeliefert hat. Auf dem Trail war er immer ein gut kontrollierbarer Begleiter, der zuverlässig und gut vorhersehbar seine Bahnen zog. Gutmütiges Verhalten bis in den Grenzbereich, der ohne plötzliche Haftungsabrisse gut kontrollierbar bleibt. Stark in den Kurven, gut auf der Bremse. Durch seine begrenzte Profiltiefe, kommt er auf sehr tiefen und matschigen Böden an seine Grenzen. Noch etwas verbesserungswürdig wäre die Selbstreinigung insbesondere auf sehr matschigen und lehmigen Untergründen.
Schade, dass der Pirelli Scorpion MTB R nicht lieferbar war. Pirelli verspricht hier „mehr Traktion und bessere Haltbarkeit für das Hinterrad, ebenfalls für gemischte Untergründe konzipiert“.
Übersicht der Pirelli Scorpion MTB Reifen:
Pirelli Scorpion MTB H Rot: harte Böden, kompakte und felsige Untergründe
Pirelli Scorpion MTB M Gelb: gemischte Untergründe, auf denen die Bodenbeschaffenheit auch schnell und wiederholt wechseln kann – von kompakt bis sandig, mit Steinen und Wurzeln
Pirelli Scorpion MTB S Hellblau: nachgiebige und weiche Untergründe
Pirelli Scorpion MTB R Grün: mehr Traktion und bessere Haltbarkeit für das Hinterrad, ebenfalls für gemischte Untergründe konzipiert
Zielsetzung von Pirelli: Das Angebot soll für den Kunden leicht verständlich, eindeutig und einfach sein – auch wenn diese Einfachheit in der Reifentechnik selbst mit maßgeschneiderten, komplexen Spezifikationen erreicht wird. So unterscheiden sich je nach Profil auch die Spezifikationen der SmartGRIP-Gummimischung sowie die Karkasse, somit maßgeschneiderte Produkte für alle Untergründe.
Die Angaben von Pirelli wollen wir Euch nicht vorendhalten:
Scorpion ENDURO M 27.5×2.4
Aufbau: HardWALL
Mittleres Profil und Stollenabstand für schnelles und souveränes Fahren auf unterschiedlichstem Gelände, von hart bis weich.
Scorpion™ Enduro M ist die beste Wahl für Strecken, bei denen das Gelände unterschiedlich sein kann, die Geschwindigkeit aber immer noch der Schlüsselfaktor ist.
Die Lauffläche des Scorpion™ Enduro M besteht aus Stollen, deren Höhe und Abstand zusammen mit den physikalischen und mechanischen Eigenschaften der Gummimischung entwickelt wurden, um kompromisslose Leistung unter variablen Bedingungen, auf kompakten und losen Untergrund zu bieten. Die zusätzlichen „Brücken“ stützen die Stollen und erleichtern die Schlammabgabe bei Nässe.
SmartGRIP Compound ist eine fortschrittliche Mischung, die auf der Grundlage von Erfahrungen aus dem Motorsport entwickelt wurde. Die Lösung aus einer einzigen Mischung bietet sowohl auf nasser als auch auf trockener Fahrbahn konstant hohe Grip-Leistungen, selbst wenn die Stollen anfangen sich abzunutzen.
Die Struktur verfügt über einen Wulst-zu-Wulst-Schutz und eine Hartgummi-Einlage direkt über der Wulst für zusätzliche Zuverlässigkeit bei aggressivem Fahrstil. Die in die Karkasse eingebetteten mehrfachen Verstärkungen die für moderne Fahrräder entwickelt wurden zielen darauf ab, entweder die strukturelle Zuverlässigkeit zu verbessern oder mehr Unterstützung bei geringerem Druck zu bieten.
Weitere Infos unter www.pirelli.com