PIRELLI SCORPION RACE: DIE NEUEN REIFEN FÜR GRAVITY RACING, ENDURO und Downhill
• Zusammen mit dem mehrfachen Downhill-Weltmeister Fabien Barel entwickelt
• Vier Profildesigns und zwei Durchmesser, die alle Arten an Rennstrecken abdecken
• Superweiche, auf Höchstleistungen und Kontrolle in allen Fahrsituationen abgestimmte SmartEVO DH-Mischung aus dem Pirelli Motorsport-Sortiment
• Zwei Karkassen, die für jeden Einsatz die passendste Unterstützung bereitstellen
Nach dem Marktdebüt der Reifenfamilie für die Welt des MTBs Scorpion vervollständigt Pirelli nun drei Jahre später diese Produktfamilie mit zwei Gravity-Reifen, die ganz gezielt für die extremen Einsatzbedingungen bei Enduro (EN)- und Downhill (DH)-Rennen entwickelt wurden.
Die zwei neuen Modelle Scorpion Race DH und EN sind das Ergebnis aus der Zusammenarbeit zwischen Pirelli und einer der Koryphäen der Downhill-Szene: der dreifache Weltmeister und siebenfache französische Meister dieser Disziplin Fabien Barel. Barels Erfahrung, Fahrsensibilität und technisches Können in Kombination mit Pirellis Know-how ließ diese komplette Reifenserie für den Gravity-Rennsport entstehen, die alle Anforderungen von Spitzenmannschaften und Top-Athleten dieser Disziplin erfüllen.
Die neue Produktlinie, die Anfang 2023 erhältlich sein wird, ist die Krönung der zwei Jahre Entwicklungsarbeit mit Design, Prototyping, Feedback und Feldvalidierung. Dieses fein gegliederte Angebot hebt die Leistungen moderner Downhill-Bikes hervor und erfüllt sowohl die ausgefallensten Ansprüche der Profi-Teams und Athleten im Downhill- und Enduro-Bereich als auch die Wünsche ambitionierter Amateure, die beim Renngeschehen mitmischen möchten.
Die neuen Scorpion Race DH und EN-Reifen, die schon seit 2021 von den Pirelli-Testfahrern und den von Pirelli gesponsorten Athleten bei den Rennen der Enduro World Series und des UCI World Cup getestet werden, sind mit vier verschiedenen Laufflächenprofilen, zwei Karkassentypen und einer neuen, speziell für den Renneinsatz formulierten Gummimischung erhältlich.
ALLES DREHT SICH UM DIE SMARTEVO DH-MISCHUNG
Die SmartEVO DH-Mischung ist zweifelsohne der Erfahrung der Abteilung für Motorsport-Mischungen von Pirelli zu verdanken, die zur Entwicklung dieses Compounds die spezifische Anwendung bei Gravity-Rennen vor Augen hatte. Im Gegensatz zum SmartGRIP-Compound, das für den Allround-Einsatz erdacht wurde und folglich ausgeglichenere Eigenschaften aufweist, zielt diese neue Mischung eindeutig auf Höchstleistungen im Renngeschehen ab. Dank hohen chemischen Grips und mechanischer Unterstützung bei hohen Geschwindigkeiten soll der Fahrer auch unter extremen Bedingungen das Gefühl erhalten, das Bike vollkommen unter Kontrolle zu haben. Sowohl die statischen als auch die dynamischen Parameter sind darauf ausgelegt, ein stärkeres Gefühl von Sicherheit und Kontrolle beim Bremsen und in Schräglagen beim Kurvenfahren zu vermitteln, wobei Vorhersehen und Umgang mit Situationen am Limit eine Schlüsselrolle einnehmen: Wahrnehmung und Meistern von Grenzsituationen sowie die Fähigkeit zur Kontrolle beim Abdriften sind beim Fahrstil im modernen Downhill genauso wichtig wie perfekte Bodenhaftung.
SmartEVO DH setzt sich aus der Verbindung von zwei Mischungsschichten zusammen: Ein superweiches Hochleistungs-Compound (42 Shore A*) für die gesamte äußere Lauffläche, die chemischen Grip für eine möglichst große Temperaturspanne und Absorption von Vibrationen mit hohen Frequenzen gewährleisten soll, und eine zweite darunterliegenden Schicht als Stütze der äußeren Lauffläche, mechanischen Halt der Profilblöcken sowie zum Abfangen der Vibrationen bei starken Schlägen. Die zwei Mischungen arbeiten nahtlos zusammen und tragen entscheidend dazu bei, dem Fahrer ein Gefühl maximaler Manövrierbarkeit, Reaktivität und Kontrolle zu vermitteln, was das Hauptanliegen der Pirelli-Techniker war. Nicht zu vergessen ist in diesem Zusammenhang der geringe Rollwiderstand: Ein Schlüsselfaktor bei Rennen gegen die Zeit und insbesondere bei Weltmeisterschaften, bei denen eine Zehntelsekunde über Sieg und Niederlage entscheidet.
VIER VERSCHIEDENE LAUFFLÄCHENPROFILE
Wie bei allen Reifen der Scorpion MTB Produktfamilie von Pirelli werden auch bei diesen neuen Racing-Reifen die Bodenverhältnisse berücksichtigt. Mit den vier spezifischen Laufflächenprofile M, T, S und MUD haben die Fahrer stets für jede Art von Untergrund bei Downhill und Enduro-Rennen den passenden Reifen zur Verfügung.
Das Profil M (Mixed Terrain) ist das vielseitigste Profildesign: Perfekt für Mischböden vom Bikepark, Trails mit hartem Untergrund bis zum instabilen Waldboden geeignet mit einer rundum auf Leistung ausgerichteten Lauffläche aus gleichmäßig verteilten Blöcken, deren Größe und Höhe für ein optimales Fahrgefühl bei möglichst vielfältigen Fahrbedingungen sorgen.
Das Laufflächenprofil T (Traktion) bietet höheren mechanischen Grip, wenn die Profilblöcke sich in den Boden eingraben müssen, mit hoher verstärkter Front fürs Bremsen und in Kurven. Die Profilblöcke liegen weiter auseinander, sind aggressiver und weisen einen Mittelstreifen auf, der gegebenenfalls geschnitten werden kann. Bei mittelschweren Geländeverhältnissen oder wenn Matsch schnell abgeleitet werden muss, ist es möglich, den Mittelstreifen aufzuschneiden, wodurch der Reifen multidirektional und das Fahrverhalten auf sehr weichen Böden optimiert wird. Diese Besonderheit macht diesen Reifen einzigartig in seiner Art. Zu verdanken sind die technischen Eigenschaften auch dem intensiven Testen der Pirelli Factory-Teams Canyon CLLCTV Pirelli DH und Rogue Racing.
Das Profildesign S (Soft Terrain) eignet sich für weiche und nachgiebige Böden wie sandiger oder lehmiger Untergrund, offene Flächen und Unterholz, doch können damit auch kompaktere Streckenabschnitte wie Wurzeln und Felsen gemeistert werden. Charakteristisch für dieses Profil sind die hohen, weit auseinanderliegenden Profilblöcke.
Das kompromisslose MUD-Profil, das speziell für die Scorpion Race DH entwickelt wurde, zeichnet sich insbesondere durch hohe und weit auseinanderliegende Blöcke aus, die bei Bedarf und je nach Art des Schlamms und Strecke geschnitten werden können. Der speziell für den Downhill-Einsatz entwickelte Scorpion Race DH MUD ist nur in der Größe 2.4 erhältlich, da diese Abmessung besten Grip und höchste Kontrolle bei extrem matschigen Bodenverhältnissen ermöglicht.
EINE KARKASSE FÜR JEDE DISZIPLIN
Doch der Untergrund ist nicht die einzige Variable, die Pirelli bei der Gestaltung der neuen Reifen berücksichtigte. Viele weitere Variablen, auf die Barel dank seiner Testaktivitäten aufmerksam machen konnte, betreffen Leistungsstärke, Fahrstil, neueste Innovationen im Bereich Laufräder und Felgenabmessungen sowie die speziellen Unterschiede zwischen den zwei Disziplinen Enduro und Downhill. Das Ergebnis sind die Karkassen DualWall+ und DualWall.
DualWall+ ist die Spezialkarkasse für DH- und Enduro-Rennen: Eine 60 TPI Full Double-Ply Karkasse mit Gummieinsatz zur Verstärkung des Wulstbereichs und externer Gewebeschicht zur Stabilisierung der Flanken des Reifens. Diese Karkasse für Athleten mit aggressivem Fahrstil bietet größeren Durchstichschutz, maximale Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten und Absorption von Vibrationen und starken Aufprallen.
Die speziell für Enduro-Rennen und generell für leichtere Fahrer entwickelte rennbereite DuallWall-Karkasse setzt auf Weichheit und Leichtläufigkeit. Sie besteht aus einer 120 TPI-Doppelschicht (Double-ply), deren Wulstbereich durch eine Gummischicht verstärkt wurde, was eine Gewichtsreduzierung von 150 Gramm sowie höhere Weichheit und Leichtläufigkeit ermöglichte. Sie ist die bevorzugte Wahl von Enduro-Fahrer, die größtes Fahrfeeling im Gelände erwarten, ohne auf die Zuverlässigkeit einer Double-Ply Konstruktion verzichten zu müssen. Auch diese wurden in der Praxis von den Athleten der Canyon CLLCTV Dainese und Theory Racing Teams getestet, die der DualWall beim Überwinden der schwierigen
Geländeverhältnisse bei den Enduro World Series-Rennen eine hervorragende Performance attestieren.
„Die Erweiterung unserer Scorpion-Produktlinie verstärkt unser Angebot im MTB-Bereich, der ein bedeutendes Wachstum verzeichnet“, erklärt Matteo Barbieri, Direktor von Pirelli Cycling. „Unser Reifenangebot deckt jetzt alle wichtigen Einsatzbereiche ab, von der Straße bis zum Offroad und bietet Lösungen für Profi- und Amateursportler, die großen Wert auf Technologie, Leistungen und Sicherheit legen. Zudem sind wir stolz darauf, das wichtige Teams und große Meister dieses Sports wie Fabien Barel mit unseren Technikern und Testfahrern bei der Entwicklung dieser Reifen zusammengearbeitet haben“, so Barbieri abschließend.
„Die Arbeit mit Pirelli war faszinierend und über das Resultat bin ich höchst zufrieden“, meint Fabien Barel. „Von Anfang an hat mich bei diesem Projekt insbesondere die Möglichkeit angezogen, Zugriff auf das große Know-how und die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten von Pirelli zu erhalten. Die Testinstrumente und das Engagement des Unternehmens haben mir erlaubt, fast grenzenlos neue Lösungen zu erproben. Der Ansatz von Pirelli heißt „Design, Prototype, Test, Repeat“, was so viel bedeutet wie stundenlanges 3D-Modellieren zur Ausarbeitung und Erstellung der verschiedensten Prototypen von einem einzigen Reifenmodell.
Auf die theoretische Phase folgt das Testen, das sowohl im geschlossenen Labor als auch draußen im Outdoor-Einsatz vom Canyon CLLCTV Pirelli DH-Team erfolgte. Es war eine lange und minutiöse Arbeit. Doch ich bin wirklich stolz auf das Ergebnis, das wir erhalten haben. Im Gravity-Rennsport kann auch die kleinste Verbesserung der Leistungen die Gesamtwertung auf den Kopf stellen und einen Fahrer mit nichtssagender Platzierung zum Sieg verhelfen. Mir gefällt der Gedanke, dass meine Arbeit bei Pirelli dazu beitragen kann, dass ein Athlet, egal ob Profi oder Amateur, aufs Siegerpodium steigt. Das ist fast so, als ob ich selbst wieder mal da oben stehe.“
„Als wir beschlossen hatten, ins Gravity-Segment einzusteigen und Reifen zu entwickeln, mit denen Weltcup-Rennen gewonnen werden können, haben wir nicht nur einen erfahrenen Fahrer gesucht, sondern einen richtigen Leiter für den gesamten Entwicklungsprozess, von der Arbeit im Labor bis zum Testen auf den Rennstrecken. Fabien ist nicht zur einmalig, sondern hat auch das perfekte Profil, denn er ist Dowhhill-Weltmeister, der eine konkrete Ingenieursausbildung vorweisen kann: also die perfekte Verbindungstelle zwischen Athleten und unserer F&E-Abteilung“, erzählt Samuele Bressan, der Global Marketing-Direktor von Pirelli Cycling.
„Die Tests sind eine Konstante unserer Arbeitsmethode. Doch wenn Entscheidungen zu treffen waren, erwies sich Fabiens Erfahrung als ausschlaggebend, um das gewünschte Endresultat zu erhalten”, sagt Bressan abschließend.
pirellicycling.com / @pirelli_cycling