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Xtreme Verbier abgesagt: Valentin Rainer ist Weltmeister!

Nach großen Lawinen ist der Bec des Rosses zu unsicher für einen Freeride-Contest
 
Der YETI Xtreme Verbier 2023 ist abgesagt. Die starken Schneefälle und Windböen der letzten 48 Stunden haben zu extrem gefährlichen Schneebedingungen am Bec des Rosses geführt. Dadurch ist der Wettkampfhang zu unsicher zum Freeriden. Den Organisatoren blieb keine andere Wahl, als den abschließenden Event der Freeride World Tour (FWT) 2023 abzublasen. Somit steht mit Valentin Rainer (AUT) aus Mils bei Imst erstmals ein Österreicher als Ski-Gesamtsieger der Freeride World Tour fest. Max Hitzig (GER) beendet die Saison auf Rang vier.

Alle Skilifte zum Austragungsort sind seit Samstag geschlossen, da der Wind nicht nachlässt und die Lawinengefahr derzeit bei Stufe vier von fünf liegt. Die Bergführer hatten bereits gestern gemeinsam mit dem Gründer und dem Beauftragten der Freeride World Tour die Lage vom Hubschrauber aus beurteilt. Die Sicherheitsteams konnten das Gelände erst heute Morgen betreten. Leider lösten sich während der Sicherheitsarbeiten mehrere große Lawinen, die das Gelände selbst für erfahrene Bigmountain-Spezialisten unfahrbar machten. Da für den Nachmittag und den Rest der Woche weitere Tiefs und Schneefälle vorhergesagt sind, werden die Bedingungen am Bec für die FWT-Athletinnen und Athleten auch weiterhin zu gefährlich sein, sodass die Veranstaltung dieses Jahr nicht stattfinden kann.
 
Es ist erst das zweite Mal in der Geschichte der FWT, dass der Xtreme Verbier abgesagt werden muss. Das erste Mal war dies 2020 wegen der COVID-19-Pandemie nötig gewesen. Die FWT-Regeln besagen, dass in einem solchen Fall die- und derjenige zur Weltmeisterin und zum Weltmeister gekürt wird, die vor dem Event an erster Stelle der Rangliste lag.
 
Bei den Skifahrern ist dies Valentin Rainer (AUT) aus Tirol, der den FWT-Event in Ordino Arcalís (AND) gewonnen hatte und in Kicking Horse, Golden, BC (CAN) Dritter geworden war. „Ich habe gemischte Gefühle, aber es ist unglaublich, dass ich den Titel gewonnen habe“, freute er sich. „Ich war heute auf einen Wettkampf vorbereitet, aber Mutter Natur war irgendwie auf meiner Seite, würde ich sagen. Ich hätte mir noch einen Lauf hier in Verbier gewünscht, aber das holen wir nächstes Jahr nach! Es war eine wirklich gute Saison, vom ersten Tourstopp an war alles super – eine Traumsaison, ganz sicher!“

Vierter bei den Skifahrern hinter Maxime Chabloz (SUI) und Andrew Pollard (USA) wird Max Hitzig (GER) aus St. Gallenkirch, der in Kanada gewonnen und zwei weitere vierte Plätze eingefahren hatte: „Ich wäre hier gerne gefahren, aber ich glaube, die Absage war die richtige Entscheidung, da es nicht die richtigen Bedingungen am Bec sind. Nach Fieberbrunn auf dem vierten Platz zu stehen, fühlt sich nicht optimal an, aber für die erste Saison ist es ganz gut und ich bin zufrieden damit.”
 
Der Titel bei den Skifahrerinnen geht an Moguls-Olympiasiegerin Justine Dufour-Lapointe (CAN), die vor der Saison zum Freeriden gewechselt war. „Ich bin sprachlos“, sagte sie. „Ehrlich gesagt habe ich nicht damit gerechnet, dass das heute passieren würde, aber jetzt bin ich Weltmeisterin. Ich habe in den letzten Monaten sehr hart gearbeitet. Jetzt bin ich stolz auf all die harte Arbeit und mein Selbstvertrauen. Die Saison mit diesem Titel zu beenden, bedeutet mir alles. Das war mein Traum, als ich zum Freeriden gewechselt bin. Aber ich hätte nie gedacht, dass es so schnell möglich sein würde. Ich bin so froh, dass ich den Wechsel zum Freeriden und in die wunderbare Welt der FWT gemacht habe. Ich bin gespannt, was als nächstes kommt – das ist erst der Anfang!“
 
Neuer Titelträger bei den Snowboardern ist Ludovic Guillot-Diat (FRA). „Es ist ein seltsamer und trauriger Tag für alle Fahrer“, fand der Franzose. „Aber wir sind in den Bergen, da ist das manchmal so. Ich bin sehr glücklich, den Titel zu haben, auch wenn ich mich nach vier Podiumsplätzen in dieser Saison darauf gefreut hätte, heute einen fünften hinzuzufügen!“
 
Katie Anderson (CAN), die bei den Snowboarderinnen schon nach Fieberbrunn als Gesamtsiegerin feststand, sagte: „Das fühlt sich heute ein wenig bittersüß an. Ich wünschte, wir hätten fahren können, aber der Berg hatte andere Pläne. Ich bin wirklich stolz auf alle, die dieses Jahr dabei waren, und ich bin superglücklich und freue mich sehr über den Titelgewinn. Ich hätte letztes Jahr nie gedacht, dass ich hier stehen würde.“
 
Nicolas Hale-Woods, der Gründer und CEO der FWT, begründete die Absage so: „Nach den Sprengungen am Bec des Rossesheute Morgen gingen mehrere Lawinen ab. Der Wettkampfhang ist somit aus Sicherheitsgründen unfahrbar. Daher wurde der YETI Xtreme Verbier 2023 abgesagt. Die Weltmeistertitel werden anhand der Ranglisten nach den ersten vier Events vergeben. Wir haben alles getan, was unter diesen schwierigen Bedingungen möglich war, aber Mutter Natur hatte das letzte Wort. Das müssen wir respektieren.“
 
Diese FWT-Saison wird jedoch aus vielen Gründen lange gefeiert werden und in Erinnerung bleiben, schon aufgrund der bahnbrechenden Leistungen der nächsten Generation von FWT-Athletinnen und Athleten. Die FWT beglückwünscht die FWT23-Weltmeisterinnen und Weltmeister, die allesamt zum ersten Mal diesen prestigeträchtigen Titel errungen haben, und alle Fahrerinnen und Fahrer, die das Publikum die gesamte Saison über mit ihrem progressiven Freeriden unterhalten haben.
 
Nach dem Ende der FWT23 wechselt die Aufmerksamkeit nun zur FWT24. Deren Teilnehmerfeld wird nach den letzten Events der FWT Challenger Series 2023 weitgehend feststehen und schon bald auf www.freerideworldtour.com bekanntgegeben. Weitere aktuelle News erhält man stets auf den Social-Media-Kanälen der FWT.

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