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Erstmals ein deutscher Ski-Weltmeister bei der Freeride World Tour!

Max Hitzig (GER) nach Platz zwei beim YETI Xtreme Verbier neuer Titelträger bei den Skifahrern • Valentin Rainer (AUT) Siebter • Timm Schröder (GER) Sechster
 
Beim YETI Xtreme Verbier 2024 wurden heute die neuen Weltmeisterinnen und Weltmeister der Freeride World Tour by Peak Performance (FWT) gekrönt. Den Sieg in der Schweiz holten sich Hedvig Wessel (NOR) und Marcus Goguen (CAN) auf Ski sowie Erin Sauve (CAN) und Jonathan Penfield (USA) auf dem Snowboard. Damit gingen die WM-Titel an Hedvig Wessel (NOR) und Max Hitzig (GER) aus St. Gallenkirch in Vorarlberg auf Ski sowie Erin Sauve (CAN) und Victor De Le Rue (FRA) auf dem Snowboard. Der entthronte Ski-Titelverteidiger Valentin Rainer (AUT) aus Mils wurde Siebter; der Bad Tölzer Snowboarder Timm Schröder (GER) belegte Rang sechs. Max Hitzig ist der erste deutsche Skifahrer seit Gründung der FWT im Jahr 2008, der den WM-Titel erringt.   

Im Jahr 2018 waren die Athleten das letzte Mal vom Gipfel des Bec des Rosses (3223 m) gestartet und den kompletten, im Schnitt 48 Grad steilen 608-Höhenmeter-Nordhang abgefahren – Snowboarder Jonathan Penfield (USA) war der Einzige im Feld, der den Bereich oberhalb des Petit Bec (3020 m), von dem die Damen starteten, schon befahren hatte. Nach den Schneefällen der letzten Tage waren die Schneebedingungen hervorragend, eine leichte Bewölkung sorgte allerdings für flache Lichtverhältnisse. Erstmals in der Xtreme-Geschichte wurde die Startreihenfolge nicht ausgelost, die 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer starteten vielmehr in umgekehrter Reihenfolge zu ihrer Position in der Gesamtwertung.
 
Snowboard Damen
Der Auftakt am Bec gehörte den Snowboarderinnen. Erin Sauve (34, CAN), vor Verbier Drittplatzierte im Ranking, holte mit zwei hohen, sauber gelandeten Cliffdrops sowie einem kontrollierten Run 89,33 Punkte und damit nicht nur den Xtreme-Sieg, sondern auch den WM-Titel. Die zuvor Gesamtführende Núria Castán Barón (26, ESP) reihte im Laufe ihres flüssig ausgeführten Runs fünf Sprünge aneinander, die ihr 81,67 Punkte und Rang zwei einbrachten. Anna Martinez (23, FRA) zeigte ebenfalls zahlreiche Sprünge, hatte aber einige Probleme mit der Boardkontrolle und erhielt daher nur 56,67 Punkte, was ihr den dritten Platz brachte.
 
„Ich kann es nicht glauben, ein Traum ist wahrgeworden – vielen Dank an alle, die mich unterstützt haben!“, freute sich Erin Sauve, die ihren Start auf der FWT durch ein Crowdfunding finanziert hatte.
 
Ski Damen
Hedvig Wessel (28, NOR), die in den letzten Jahren dreimal Zweite der Gesamtwertung gewesen und auch als Zweite des Rankings in den Contest gegangen war, zeigte einen aggressiven Run mit einem doppelten Cliffdrop, einem weiten Sprung von einem Felsen und dem höchsten Cliffdrop des Tages, alles sauber und in hohem Tempo ausgeführt. 93,33 Punkte bedeuteten den Sieg und den ersten Weltmeisterinnentitel für die Norwegerin.
 
Zuzanna Witych (31, POL), die Ende Januar den Saisonauftakt am selben Hang gewonnen hatte, sammelte mit insgesamt sechs Cliffdrops und sauberen Landungen 88,67 Punkte. Damit wurde sie Zweite vor Astrid Cheylus (20, FRA), die vor dem Xtreme die Gesamtwertung angeführt hatte. Die Französin fand eine originelle Linie und sprang fünf Cliffdrops, landete jedoch beim letzten nicht ganz sauber und erreichte damit 86 Punkte.
 
„Ich bin sprachlos“, sagte eine bewegte Hedvig Wessel im Ziel unter Tränen. „Das Jahr war mental sehr schwierig. Ich habe vieles versucht und es heute endlich geschafft, einen Lauf zu zeigen, der mich wirklich stolz macht. Vor zwei Jahren hatte ich schon fast aufgegeben, aber jetzt bin ich froh, dass ich weitergemacht habe. Für mich ist heute ein Traum wahr geworden.“

Zum Replay des Livestreams YETI Xtreme Verbier 2024

Snowboard Herren
Jonathan Penfield (36, USA), der 2019 in Verbier schon einmal gewonnen und 2017 Platz drei belegt hatte, startete mit einem hohen Backside 360 in den ersten Steilhang und legte fünf Cliffdrops hinterher. 92 Punkte bedeuteten den Sieg vor Liam Rivera (24, SUI), der mit einem Sprung über das extrem hohe „Hollywood Cliff“ sowie einem nicht völlig sauber gelandeten Backside 360 und einem Backflip 89 Punkte holte. Dritter wurde Michael Mawn (24, USA) mit 85,33 Punkten. Victor De Le Rue (34, FRA), der bereits seit Fieberbrunn zum dritten Mal als Weltmeister feststand und alle vorherigen Tourstopps gewonnen hatte, landete seine Sprung vom Hollywood Cliff unsauber und musste sich mit Rang vier zufriedengeben.
 
Timm Schröder (26, GER) zeigte eine originelle und couragierte Linie, sprang einen hohen doppelten Cliffdrop in steilstem Gelände und stürzte dann leider nach einem weiteren Sprung, sodass er die Saison mit Platz sechs beim Xtreme und Rang vier in der Gesamtwertung abschloss.
 
„Ich bin sehr glücklich, diesen Lauf heruntergebracht zu haben – alles war ein wenig größer, als ich erwartet hatte“, sagte Jonathan Penfield, der die Saison als Gesamtzweiter beendete. „Gerade im oberen Bereich hat mir meine Erfahrung auf dem Hang geholfen, etwas mehr zu wagen. Das lässt sich nur machen, wenn der Schnee so gut ist wie heute.“
 
Ski Herren
Die Skifahrer hatten wegen der Lichtbedingungen nach einer Unterbrechung bis 13 Uhr auf ihren Start warten müssen, ließen sich davon aber nicht beeindrucken. Oscar Mandin (26, FRA) begann als erster Fahrer mit schnellen Turns im oberen Bereich, bevor er mit einem hohen Cliffdrop, zwei Backflips und einem weiteren Cliffdrop Vollgas gab. 90 Punkte für den Franzosen bedeuteten in der Endabrechnung aber nur Rang vier.
 
Übertroffen wurde er nämlich von Finn Bilous (24, NZL), der mit einem gewaltigen 360 am berüchtigten Hollywood Cliff, zwei weiteren Cliffdrops sowie einem zweiten 360 glänzte. Er erhielt 93,33 Punkte – was ihm am Ende aber nur den dritten Platz einbrachte. Denn Marcus Goguen (19, CAN) beeindruckte die Jury mit einem hohen Leftside 360 und einem gewaltigen doppelten Cliffdrop. Der Georgien-Sieger erhielt dafür 96 Punkte.
 
Max Hitzig (GER) musste nun als letzter Starter mindestens Platz vier erreichen, um Weltmeister zu werden. Der in Vorarlberg aufgewachsene und mit einem deutschen Pass startende 21-Jährige wählte eine technische Einfahrt in den Hang und zeigte dann einen hohen Cliffdrop im Steilhang, eine weiteren hohen Sprung am Hollywood Cliff, einen Rightside 360 und einen letzten hohen Cliffdrop. Seine kreative Linie brachte ihm 94,67 Punkte und Platz zwei ein. Hitzig verbuchte in dieser Saison zwei Siege, zwei zweite sowie einen dritten Platz und wurde damit souverän als erster deutscher Skifahrer in der FWT-Geschichte Weltmeister.
 
FWT-Titelverteidiger Valentin Rainer (25, AUT) legte bei seinem eindrucksvollen Lauf zwei Leftside 360s und einen doppelten Cliffdrop in den Hang – mit 82,33 Punkten holte er Platz sieben. In der Gesamtwertung wurde der Tiroler Neunter.
 
„Ich kann es nicht glauben! Ich hatte oben über Funk gehört, dass Marcus in Führung lag“, berichtete Max Hitzig im Ziel. „Ich wusste, dass ich meinen Run hinunterbringen musste, um den Titel zu gewinnen. Ich bin sehr glücklich, dass ich es geschafft habe! Ich habe sehr hart für diesen Erfolg gearbeitet. Das Niveau wird immer höher, und ich weiß, dass es jedes Jahr schwieriger wird, den Titel zu holen, weshalb ich froh bin, ihn dieses Jahr gewonnen zu haben. Ich hatte Angst, den Bec des Rosses vom Gipfel oben zu fahren, aber wenn man im Wettkampfmodus ist, gibt man einfach alles!“
 
Sämtliche Resultate des YETI Xtreme Verbier 2024 finden sich hier:  https://www.freerideworldtour.com/events/2024-yeti-xtreme-verbier/ – Results.
 
Die aktuellen Ranglisten der FWT: https://www.freerideworldtour.com/rankings/?season=2024
 
Der Replay des gesamten Events ist auf www.freerideworldtour.com zu finden. Weitere Infos zur FWT gibt es auf den Social-Media-Kanälen der FWT und über den FWT-Newsletter.

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