Allez Les Bleus – Myriam Nicole und Loris Vergier triumphieren bei Downhill in Lenzerheide
Der Weltcup-Samstag im Bike Kingdom stand vollends im Zeichen der STRAIGHTline: Die Downhill Finals mit den Weltcupführenden Myriam Nicole (FRA) und Thibaut Dapréla (FRA) sowie Lokalmatadorin Camille Balanche (SUI) und Überraschungsweltmeister Greg Minnaar (RSA) standen auf dem Programm. Während der »GOAT« nicht an das vergangene Wochenende anknüpfen konnte, demonstrierte Myriam Nicole auf eindrucksvolle Weise, dass sie zurecht im Moment das Maß aller Dinge ist. Bei den Männern feierte Loris Vergier den Sieg hauch dünn vor seinem guten Freund Loic Bruni.
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Myriam Nicole dominiert bei überragender Damenkonkurrenz
Myriam Nicole, amtierende Weltmeisterin und Weltcupführende, hatte bereits in der gestrigen Qualifikation die schnellste Zeit eingefahren und gezeigt, dass sie auch in Lenzerheide vorhat ganz oben auf dem Podium zu stehen. Auf der schnellen, mitunter engen Strecke zeigten jedoch vom Start weg alle Elite-Fahrerinnen, dass ihnen die großen Drops und vielen Licht-Schatten-Wechsel wenig ausmachten. Nach guten Runs von Anna Newkirk (USA) und Mille Johnset (NOR) setzte sich Comebackerin Nina Hoffmann (GER) mit einem aggressiven und mutigen Run auf den Hotseat und sollte auch von Marine Cabirou (FRA), Monika Hrastnik (SLO) und Lokalmatadorin Camille Balanche (SUI) nicht verdrängt werden. Besonders die Schweizerin zeigte einen höchst aggresiven und riskanten Ritt, konnte aber einen Fehler gleich zu Beginn ihres Runs nicht mehr ausgleichen. Nun war Vali Höll (AUT) an der Reihe, die einen sauberen und fast locker erscheinenden Lauf zeigte. Aggressiv in den Key Sections und vor allem unten mit viel Power und Speed ging es direkt auf den Hotseat, den sie jedoch umgehend wieder für Tahnee Seagrave (GBR) räumen musste. Die Britin, die vorab mit Genickschmerzen zu kämpfen hatte, fuhr elegant und souverän durch die Schlüsselstellen und wählte die direktesten Linien, im unteren Abschnitt schien sie ihre Bremsen gar nicht mehr zu berühren. Nun wartete nur noch die Grand Dame im Starthaus und sollte ihrer Favoritenrolle gerecht werden. Myriam Nicole (FRA) zeigte bereits vom Start weg, dass sie heute nicht zu schlagen sein wird. Durch ihre mitunter derart aggressive Linienwahl touchierte sie in der Mecredes-Benz Key Section sogar einen Baum ohne nennenswert Zeit einzubüßen. Auch im unteren Abschnitt war ihr nichts mehr zu nehmen und der nächste Weltcupsieg perfekt.
»Gestern habe ich viel gelernt, weil ich mit meinem Run eigentlich nicht zufrieden war und dennoch mit vier Sekunden Vorsprung gewonnen habe. Es war heute eine neue Herausforderung für mich, diese Leistung zu bestätigen, in der Qualifikation zu gewinnen und es im Finale – zum ersten mal wieder mit dem Regenbogentrikot – noch einmal zu wiederholen, war keine leichte Aufgabe, aber ich habe es geschafft und bin überglücklich.« – Myriam Nicole
»Der große Fehler in der Vollgas-Sektion hat mich einiges an Zeit gekostet. Das ist jetzt zwar das schlechteste Resultat des Jahres für mich, aber die Enttäuschung hält sich in Grenzen. Ich habe alles gegeben und bin eigentlich ein gutes Rennen gefahren. Sowas kommt vor.« – Camille Balanche
»Ich bin super happy, wie das Wochenende gelaufen ist. Ich kann so langsam zum alten Selbstvertrauen zurückfinden. Ich hatte heute morgen ein gutes Training und habe mich so gefühlt, dass ich ein bisschen pushen und Gas geben kann heute: Das habe ich dann auch gemacht. Darauf kann man gut aufbauen. Es ist schön endlich einen Weltcup in diesem Jahr runtergebracht zu haben.« – Nina Hoffmann
Ergebnis Top 5:
- Myriam Nicole (FRA) 3:10:661
- Tahnee Seagrave (GBR) 3:13:323
- Vali Höll (AUT) 3:16:776
- Nina Hoffmann (GER) 3:19:110
- Camille Balanche (SUI) 3:20:309
Gesamtweltcup Standing Top 5:
- Myriam Nicole (FRA) 810 Punkte
- Camille Balanche (SUI) 695 Punkte
- Tahnee Seagrave (GBR) 662 Punkte
- Vali Höll (AUT) 645 Punkte
- Monika Hrastnik (SLO) 517 Punkte
STRAIGHTline fest in franzöischer Hand
Bei den Männern stellte sich vor Rennbeginn vor allem die Frage, ob sich die französischen Festspiele aus der Quali fortsetzen würde. Gestern hatten es vier Franzosen und ein Brite unter die Top 5 geschafft. Heute schickte sich zunächst Laurie Greenland mit einem phänomenalen Run an, den Grundstein für diese Wiederholung zu legen. Der Brite mit guten Erinnerungen an Lenzerheide fuhr voll am Limit und zeigte besonders im unteren Teil einen perfekten Run. Seinen Platz auf dem Hot Seat musste er erst räumen als die Rider der Grand Nation einer nach dem anderen zeigten, warum sie derzeit das Maß alller Dinge sind. Zunächst stellte Thibaut Dapréla (FRA) mit einem aggressiven und kompakten Lauf eine neue Bestzeit in der Mercedes-Benz Key Section auf und übertrumpfte Greenland dann auch beim Finish. Noch besser machte es anschließend Loic Bruni. Der vierfache Downhill-Weltmeister spielte seine ganze Erfahrung aus und bewegte sich ruhig wie auf Schienen durch die Key Section. Im unteren Abschnitt zeigte er mit 79 Km/h eine neue Höchstgeschwindigkeit und raste förmlich an die Spitze. Nachdem Danny Hart (GBR) sich nach schwächerem Start und verglichen mit den Franzosen fehlender Aggressivität weiter hinten einordnete, gelang es auch Amaury Pierron (FRA) nicht mehr, sich an Bruni vorbeizuschieben. Nun lag es an Loris Vergier (FRA), dem letzten Fahrer auf der Strecke, die franzöische Downhill-Party vollends zu starten. Nach einem fehlerfreien Run im oberen Abschnitt, verlor Vergier anschließend in der Key Section wieder ein wenig Zeit auf Bruni, konnte das aber durch sein tadelloses Finish wettmachen und schob sich auch dank des aufkommenden Windes mit wenigen Zehntelsekunden an seinem guten Freund Bruni vorbei. David Trummer (AUT) musste sich nach einem ansosten guten Run, aber einem Schnitzer unten raus mit dem 11. Rang begnügen noch vor seinem Landsmann Andreas Kolb, der einen soliden 15. Platz herausfuhr. Bester deutscher Fahrer war Max Hartenstern auf Rang 21.
»Ich hatte einen guten Lauf, habe aber auch einige Fehler gemacht. Ich bin teilweise ein bisschen zu eng gefahren und es war auch ganz schön stressig. Die Ziellinie zu überqueren war super und bin jetzt wirklich glücklich. Ja, ein großartiger Tag! Ich habe Bruni nur knapp geschlagen und er hat mir gesagt, wie sehr er sich für mich freut. Das ist wirklich cool.« – Loris Vergier
»Ich bin heute eigentlich nicht auf Sieg gefahren, sondern nur für mich selbst. Ich bin super stolz auf mich und mein Team, auf den Run, den wir heute gezeigt haben. Natürlich hat nicht viel gefehlt, aber Loris fährt im Moment auf einem anderen Level. Ich freue mich riesig für ihn.« – Loic Bruni
»Heute während meines Run hatte ich ein gutes Gefühl, hätte es auch aufs Podium schaffen können. Ich habe extrem viel riskiert und leider dann ein paar kleine Fehler gemacht unten raus, bin ein bisschen nervös geworden, offline gekommen und den großen Stein gefressen. Solider 11. Platz. Das Podium ist aber weiterhin das Ziel. Zwei Chancen habe ich noch in den USA.« – David Trummer
Ergebnisse Top 5
- Loris Vergier (FRA) 2:46:921
- Loic Bruni (FRA) 2:47:118
- Thibaut Dapréla (FRA) 2:47:291
- Amaury Pierron (FRA) 2:47:549
- Laurie Greenland (GBR) 2:48:189
Gesamtweltcup Standing Top 5:
- Thibaut Dapréla (FRA) 752 Punkte
- Loris Vergier (FRA) 566 Punkte
- Loic Bruni (FRA) 454 Punkte
- Laurie Greenland (GBR) 422 Punkte
- Danny Hart (GBR) 391 Punkte
Die Junioren-Weltmeister werden ihren Rollen gerecht
Vor den Elite-Fahrern durften sich bereits die Junioren um die frischgebackenen Weltmeister Jackson Goldstone (CAN) und Izabela Yankova (BUL) auf der STRAIGHTline beweisen. Die neuen Regenbogentrikots der beiden Junioren schienen diese zusätzlich zu beflügeln. Sowohl Goldstone als Yankova fuhren ungefährdete Siege ein. Während der Kanadier seine Führung im Gesamtweltcup weiter ausbaut, schiebt sich die junge Bulgarin vom bisherigen zweiten Platz nun an die Spitze des Gesamtweltcups.
Cross-Country am Sonntag: Erste Entscheidungen im Gesamtweltcup und historische Leistung möglich
Mit den Cross-Country-Rennen über die olympische Distanz feiern die Bike Kingdom Games 2021 ihren krönenden Abschluss. Sowohl die Elite Frauen als auch die Männer konnten bereits gestern beim Short Track gehörig Lust auf mehr machen. Während bei der Frauendisziplin besonders die französische Weltcupführende Loana Lecomte in den Fokus rückt – sie kann den Weltcup bereits am Sonntag zu ihren Gunsten entscheiden, besonders nun, da die Gesamtweltcupzweite Pauline Ferrand-Prévot die Saison beendet hat – stehen bei den Männer besonders die Schweizer Fahrer Mathias Flückiger und Nino Schurter im Vordergrund. Flückiger kann als Weltcupführender bei gutem Ergebnis für eine Vorentscheidung sorgen, Schurter kann mit einem Sieg Geschichte schreiben und den Rekord für die meisten Weltcupsiege des Franzosen Julien Absalon einstellen. Das Rennen der Frauen startet um 12.20 Uhr, die Männer folgen im Anschluss um 14.50 Uhr.
Die beiden Downhill-Elite-Rennen aus Lenzerheide werden live auf Red Bull TV gezeigt. Direkt im Anschluss an die Übertragung steht der gesamte Broadcast auf Abruf, auf redbull.tv zur Verfügung.
Zeitplan der austehenden Rennen des UCI Mountain Bike World Cup Lenzerheide
Datum | Uhrzeit (CEST) | Disziplin |
Sonntag, 05.09. | 08.30 Uhr | Cross Country Frauen U23 |
Sonntag, 05.09. | 10.15 Uhr | Cross Country Männer U23 |
Sonntag, 05.09. | 12.20 Uhr | Cross Country Frauen Elite |
Sonntag, 05.09. | 14.50 Uhr | Cross Country Männer Elite |
Richards und Koretzky siegen im Cross-Country – Schweizer Athleten jeweils knapp geschlagen
Die frisch gebackene Weltmeisterin Evie Richards (GBR) bestätigt ihre blendende Form und heimst nur eine Woche nach ihrem ersten Weltmeistertitel auch ihren ersten Weltcupsieg ein. Gleichzeitig genügt der Weltcup-Führenden Loana Lecomte (FRA) heute ein vierter Platz über die olympische Distanz um sich den Gesamtsieg zu sichern. Lokalmatadorin Sina Frei musste sich erst in der letzten Runde mit einem Platten geschlagen geben. Bei den Männern überquerte Victor Koretzky (FRA) als erster die Ziellinie und verwies das schweizer Duo Nino Schurter und Mathias Flückiger auf die Plätze zwei und drei.
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Richards gewinnt erstes Weltcup-Rennen, Lecomte ersten Gesamtweltcup
Bei den Frauen richteten sich alle Augen heute auf die Weltcupführende Loana Lecomte (FRA) und ihre neue erste Verfolgerin und Lenzerheide-Liebling Jenny Rissveds (SWE). Sollte Rissveds gewinnen, könnte Lecomte dennoch mit dem sechsten Platz den Gesamtweltcupsieg perfekt machen. Auf dem einzigartigen Track mit einem großen Anstieg und vielen technischen Passagen entwickelte sich von Beginn an ein spannender Wettkampf, wobei besonders Lecomte und Rissveds gut ins Rennen starteten. Eingeholt von Weltmeisterin Evie Richards (GBR), Local Hero Sina Frei (SUI), Rebecca McConnell (AUS) und Anne Tauber (NED), setzte sich das neue Sextet bis Mitte der dritten Runde immer weiter ab. Angetrieben durch Richards und Frei zog sich die Gruppe zu Beginn der vierten Runde auseinander, wobei Rissveds nur mit viel Mühe dran bleiben konnte, während Tauber weiter zurück fiel. Nun erhöhte die Britin erneut die Schlagzahl und distanzierte auch Frei und McConnell, während Rissveds und Lecomte nur noch um Rang vier zu kämpfen schienen. Die Australierin gab angesichts eines möglichen ersten Weltcupsieges noch einmal alles, konnte den Abstand zu Richards aber nur noch verkürzen und fuhr als Zweite über die Ziellinie. Ein großes Drama erlebte Drittplatzierte Sina Frei, die mit einem platten Hinterreifen kurz vor dem Ziel Rissveds und Lecomte passieren lassen musste. Während Evie Richards in Lenzerheide ihr erstes Weltcup-Rennen gewinnt und Loana Lecomte im Gesamtweltcup nicht mehr zu schlagen ist, müssen die Schweizer Fahrerinnen trotz vier Athletinnen unter den besten elf weiter auf den ersten Heimsieg warten. Jolanda Neff erwischte einen ganz gebrauchten Tag und musste sich schließlich mit Platz 25 begnügen. Laura Stigger (AUT) landete auf Rang 10, beste Deutsche wurde Nadine Rieder auf Rang 18.
»Ich kann es einfach nicht glauben. Es war, als würden alle abwarten und sich belauern. Ich musste wirklich geduldig sein und auf meinen Moment warten. Jetzt zum Ende der Saison läuft endlich alles zusammen, bin mmernoch ein bisschen unter Schock. Das Regenbogentrikot bringt viel Druck mit sich und ich bin glücklich den Weltmeistertitel mit der heutigen Leistung bestätigen zu können. Bei jedem Rennen haben wir einen anderen Plan aufgestellt, das ist neu für mich und auch wenn ich nicht gewinne, lerne ich dazu. Ich habe mich in der ersten Runde nicht stark gefühlt, aber zum Glück hat sich die Spitzengruppe ein bisschen verlangsamt und es gab mir genug Zeit, um anzugreifen.« – Evie Richards
»Ich bin unglaublich glücklich. Zu Beginn der Saison war das definitiv nicht mein Ziel. Ich hätte mir das nie vorstellen können, aber heute habe ich es geschafft. Das war eines der härtesten Rennen meiner jungen Karriere. Die letzten Wochen waren sowohl mental als auch physisch sehr hart. Jetzt möchte ich einfach nur Spaß auf dem Rad haben und den Rest der Saison genießen. Ich bin sehr zufrieden mit meinem vierten Platz.« – Loana Lecomte
»Einen Platten in den letzten zwei Kilometern in den Reifen zu fahren..das habe ich mir natürlich anders vorgestellt. Ich bin sehr enttäuscht, dass es nicht gereicht hat. Es hätte mir extrem viel bedeutet, vor Heimpublikum erstmals auf das Podest zu fahren.« – Sina Frei
Ergebnis Top 5:
- Evie Richards (GBR) 1:19:16
- Rebecca McConnell (AUS) 1:19:35
- Jenny Rissveds (SWE) 1:20:14
- Loana Lecomte (FRA) 1:20:28
- Sina Frei (SUI) 1:20:36
Gesamtweltcup Standing Top 5:
- Loana Lecomte (FRA) 1550 Punkte
- Jenny Rissveds (SWE) 1065 Punkte
- Pauline Ferrand-Prévot (FRA) 990 Punkte
- Rebecca McConnell (AUS) 955 Punkte
- Evie Richards (GBR) 935 Punkte
Rekordjagd und Gesamtweltcup vertagt: Koretzky siegt vor Schurter und Flückiger
Weltmeister vs. Weltcup-Führender? Schurter vs. Flückiger? Die beiden Schweizer Cross-Country-Superstars gingen beim Heimweltcup als absolute Favoriten an den Start. Den besseren Start erwischten jedoch andere: Victor Koretzky (FRA), Henrique Avancini (BRA), Milan Vader (NED), Titouan Carod (FRA) führten als Spitzengruppe das Feld an. Während Schurter schnell aufschloss, fiel Flückiger auf Rang 15 zurück, sollte aber ebenfalls bis Mitte der ersten Runde vorne ankommen. Nach einem Zusammenprall mit Flückiger nach unterschiedlicher Linienwahl, fiel Vader weit zurück, während Cink sich vorne einreite. In einem schnellen, jedoch taktisch geprägten Rennen setzten sich die beiden Schweizer zu Beginn der dritten Runde an die Spitze, jedoch ohne nennenswert davonzuziehen. Nach einem Angriff Koretzkys auf den führenden Flückiger in der vierten Runde setzte sich Schurter erneut an Spitze, versuchte die auf acht Fahrer angewachsene Gruppe weiter zu entzerren und attackierte seinerseits. Der Abstand zwischen den ersten zehn Fahrern betrug jedoch weiterhin weniger als 30 Sekunden. Im längsten Anstieg der fünften Runde attackierte dann der andere Schweizer. Flückiger konnte jedoch Schurter, Koretzky und Hatherly nicht abschütteln. Auch Carod und Avancini konnten zu Beginn der letzten Runde wieder aufschließen, konnten jedoch den letzten Anstieg nicht mitgehen. Jetzt attackierte der Franzose erneut und setzte sich geschickt an die Spitze, nur um von Flückiger direkt wieder in seine Schranken verwiesen zu werden. In einem hochspannenden Finish gewährte Flückiger Koretzky erneut die Chance, die der Franzose prompt nutzte und als erster die Ziellinie überquerte. Wie schon vor einer Woche gelangt es direkt im Anschluss auch noch Schurter sich an Flückiger vorbeizuschieben, so dass sich der Weltcup-Führende mit dem dritten Platz begnügen musste. Während die ganz große Schweizer Party heute nicht statt fand, freuten sich zwei deutsche Fahrer über Top-10-Platzierungen: Max Brandl wurde neunter, Luca Schwarzbauer zehnter. Einen starken siebten Platz belegte überraschend der Pole Bartlomiej Wawak. Bester Österreicher war Karl Markt auf Rang 28.
»Ich bin super glücklich. Meine Beine haben sich heute großartig angefühlt. Es kommt ein bisschen zu spät für die WM, aber ein Weltcupsieg hier in Lenzerheide ist unglaublich. Das Publikum ist der Wahnsinn und wenn man während des Rennens Vollgas fährt, geben dir die Zuschauer wirklich einen zusätzlichen Gang. Dann spürst du deine Beine nicht mehr. Ich weiß, dass Nino und Fluecki hier gewinnen wollten, weil es ihr Heimweltcup ist. Das tut mir Leid. Ich bin gerade total müde und kaputt und glücklich.« – Victor Koretzky
»Ein zweiter Platz ist immer noch etwas Besonderes. Es ist wirklich cool, hier zu fahren und die Zuschauer waren großartig. Es war ein harter Kampf, so lange Zeit in einer so großen Gruppe zu fahren. Dieser neue flowige Anstieg macht es schwer, dort anzugreifen. In der letzten Runde wurde es sehr taktisch und leider war ich als Dritter in der schlechtesten Position, aber das ist Rennsport.« – Nino Schurter
»Ich bin zufrieden. Ich wollte natürlich gewinnen, aber das war heute nicht drin. Ich habe in der vorletzten Runde attackiert, aber es hat nicht funktioniert heute. Ich weiß nicht genau, woran es lag. Ich habe mich beim Start nicht gut gefühlt und bin auch zurückgefallen. Dann bin ich mein Rennen gefahren und habe zur Spitze aufgeschlossen. Habe versucht dran zu bleiben und auf meine Chance zu warten. Heute hat es nicht funktioniert.« – Mathias Flückiger
Ergebnis Top 5:
- Victor Koretzky (FRA) 1:18:23
- Nino Schurter (SUI) 1:18:25
- Mathias Flückiger (SUI) 1:18:32
- Alan Hatherly (RSA) 1:18:41
- Titouan Carod (FRA) 1:18:54
Gesamtweltcup Standing Top 5:
- Mathias Flückiger (SUI) 1429 Punkte
- Ondrej Cink (CZE) 1089 Punkte
- Victor Koretzky (FRA) 1075 Punkte
- Nino Schurter (SUI) 1004 Punkte
- Jordan Sarrou (FRA) 935 Punkte
Fünf von Fünf für Mitterwallner, Roth stimmt die Eidgenossen ein
Den Tag eröffnen durften die U23 Cross-Country Fahrerinnen um Weltmeisterin und Weltcup-Führende Mona Mitterwallner (AUT), die sich auch in Lenzerheide keine Blöße gab und ungefährdet den fünften Sieg im fünften Rennen einfuhr. Bei den U23 Männern siegte der chilenische Weltmeister Martin Vidaurre Kossmann vor Juri Zanotti (ITA) und Europameister Joel Roth aus der Schweiz, der mit seinem dritten Platz die Schweizer Zuschauer bereits gut auf die Schweizer Superstars in den späteren Elite-Rennen einstimmen sollte.
»Ich habe mich sehr gefreut auf das Heimrennen im Europameistertrikot. Ich war gut in Form, wollte natürlich gewinnen und ich habe alles aus mir rausgeholt. Schlussendlich war das ein gutes Rennen.« – Joel Roth
Kein Schweizer Sieger ist kein Grund traurig zu sein
Die absolute Krönung der Bike Kingdom Games ist ausgeblieben, am Ende schaffte es kein Schweizer ganz nach oben aufs Podest. Bei den Organisatoren überwiegt dennoch vor allem das Positive: »Wir sind mega zufrieden mit den Wochenende, der Ablauf hätte nicht besser sein können. Wir durften 21.000 Zuschauer begrüßen in Lenzerheide. Es hat alles mitgespielt, Emotionen pur von A bis Z. Wir sind froh, dass wir endlich mal wieder eine Veranstaltungen mit Zuschauern durchführen konnten. Vom Helfer bis zum Athlet, Teambetreuer oder Besucher – wir haben nur glückliche Gesichter gesehen.«, freut sich OK-Präsident Christoph Müller.
Die beiden Cross-Country-Elite-Rennen aus Lenzerheide stehen direkt im Anschluss an die Übertragung per Video-On-Demand auf redbull.tv zur Verfügung.
UCI Mountain Bike World Cup 2021 in Lenzerheide – Rissveds und Avancini holen sich die Siege im Short Track
Die Bike Kingdom Games haben ihren Höhepunkt erreicht – das Weltcup-Wochenende hat begonnen und bereits zum Auftakt sämtliche Erwartungen hinsichtlich Spannung und Drama erfüllt. In zwei nervenaufreibenden Short Track-Rennen konnten sich die schwedische Lenzerheide-Kennerin Jenny Rissveds und der Brasilianer Henrique Avancini durchsetzen. Während Jolanda Neff nach einer beeindruckenden Aufholjagd vom vorletzten auf den dritten Platz fuhr, hatte Landsmann Mathias Flückiger das Glück nicht auf seiner Seite. Er musste sich nach großem Kampf mit Rang 2 begnügen.
Die Action verpasst oder es nicht ins Bike Kingdom geschafft? Hier die spannenden Rennen LIVE und On-Demand auf Red Bull TV.
„Nur gute Erinnerungen“ – Jenny Rissveds und Lenzerheide passen einfach zusammen
Die Cross-Country Elite Frauen eröffneten das Bike Kingdom Games Wochenende mit einem schnellen, hochspannenden Short Track Rennen. Nach zwei kleineren Stürzen bereits in der ersten Runde gestaltet sich zunächst ein offenes Rennen mit einigen Führungswechseln und ein, bevor sich in der fünften Runde eine Gruppe aus Jenny Rissveds (SWE), Loana Lecomte (FRA), Evie Richards (GBR) und Anne Tauber (NED) absetzen kann. Lokalmatadorin Jolanda Neff schien zunächst vom Pech verfolgt – nach einen Zusammenprall mit Rebecca McConnell (AUS) fiel die frisch gebackene Olympiasiegerin auf den vorletzten Platz zurück. Dennoch gelang es Neff sich bis zur sechsten Runde auf Platz 5 vorzukämpfen und den Abstand zur Spitzengruppe immer weiter zu schließen. Diese Gruppen von nun fünf Fahrerinnnen setzte sich kontinuierlich weiter ab, bevor die neue Weltmeisterin Evie Richards ihren Angriff startete, dem nur noch Rissveds und Neff folgen konnten. Im Laufe der letzten Runde musste dann auch Neff ihrer beeindruckenden Aufholjagd Tribut zollen. Die Schweizerin konnte das Tempo von Rissveds und Richards nicht halten und fiel weiter zurück. Das Führungsduo entschied das Rennen im Schluss-Sprint, bei dem Lenzerheide-Weltcup-Siegerin von 2019 Jenny Rissveds knapp die Nase vorne hatte. Neff überquerte als Dritte die Ziellinie, vor Anne Tauber, die sich gegen Loana Lecomte durchsetzte. Als sechste und siebte gingen die Ronja Eibl (GER) und Laura Stigger (AUT) über die Ziellinie und können sich somit über einen Platz in der Pole Position am Sonntag freuen.
“Es war richtig hart, aber fühlt sich unglaublich gut an. Vor dem Wochenende war ich ein wenig unsicher, weil ich letzte Woche noch krank war. Das hätte dann in beide Richtungen gehen können. Ich habe nur gute Erinnerungen an Lenzerheide. Das hilft mir mental unglaublich, wenn ich hier an den Start gehe. Das fühlt sich von Anfang an gut an. Evie inspiriert mich unglaublich, sie ist so eine mutige und starke Fahrerin. Es ist toll gegen sie anzutreten. Ich denke, auch das ist einer der Gründe, warum ich heute gewonnen habe.“ – Jenny Rissveds
„Ich bin super glücklich über mein Ergebnis. Meine Beine haben heute definitiv ihren Part geleistet. Direkt am Start hatte ich einen kleinen Zusammenstoß mit Rebecca und bin dann quasi als Vorletzte ins Rennen gestartet. Danach aufs Podium zu fahren ist etwas ganz Besonderes. Die Zuschauer hatten großen Anteil daran. Es ist das erste Rennen in der Schweiz seit den Olympischen Spielen und ich freue mich unglaublich hier zu sein. Nach meinem Olympiasieg habe ich nichts mehr zu beweisen. Ich freue mich einfach nur hier vor meinem Heimpublikum antreten zu können.“ – Jolanda Neff
XCC Short Track Ergebnisse Elite Frauen:
- Jenny Rissveds (SWE) 0:20:34
- Evie Richards (GBR) 0:20:36
- Jolanda Neff (SUI) 0:20:50
- Anne Tauber (NED) 0:20:56
- Loana Lecomte (FRA) 0:21:05
Zweiter Short-Track Weltcup-Sieg für Avancini, Flückiger nach großem Kampf Zweiter
Bei den Männern richteten sich vor Rennbeginn alle Augen auf Weltcup-Leader Mathias Flückiger und Weltmeister Nino Schurter. Die beiden Schweizer haben insbesondere seit der WM vergangene Woche noch eine offene Rechnung. Vom Start war es zunächst Anton Cooper (NZL), der die Geschwindigkeit vorgab und ein sehr großer Feld der Spitzenfahrer anführte. Insbesondere Henrique Avancini (BRA) und eben Mathias Flückiger setzten sich dahinter fest, aber auch die Franzosen Jordan Sarrou und Victor Koretzky schlossen auf. Weltmeister Schurter folgte in sechster Position. Begleitet von wechselnden Führungen gelang es nun einer großen Gruppe von mehr als 15 Fahrern sich abzusetzen. Nach fünf von zehn Runden war dann der Weltcup-Führende, der einen Angriff startete und während des langen Anstiegs davon zog – auch um zu sehen, in wie weit die Konkurrenz mitgehen konnte. Noch konnte sie es: Avancini, Sarrou und Koretzky holten Flückiger schnell ein, auch Schurter blieb dran. Beim zweiten Versuch in Runde 9 sah die Sache schon anders aus. Diesmal blieb nur der Brasilianer Avancini an Flückiger dran, so dass die beiden Rider es in der finalen Runde unter sich ausfuhren. Hier machte sich der erste Ausbruch von Mathias Flückiger immer stärker bemerkbar, der dabei zu viele Körner gelassen hatte. Nach großem Kampf musste er schließlich Avancini im Sprint-Finish passieren lassen. Auf Platz 3 folgte Victor Koretzky vor Alan Hatherly (RSA) und Nino Schurter in den Rängen vier und fünf. Jordan Sarrou schloss das Rennen als Sechster ab, vor einem starken deutschen Maximilian Brandl. Gesamtweltcupzweiter Ondrej Cink belegte den 10. Rang.
„Dieser Sieg hat für mich eine ganz besondere Bedeutung. Ich bin heute mehr als glücklich. An der Starlinie zu stehen, bereit für die Action, mich dann im Rennen ganz vor zu arbeiten. Ich bin so glücklich, das zu tun, was ich liebe. Ich genieße es. Heute ist ein großartiger Tag für mich. Ich fühle mich gut und mal sehen, was am Sonntag passiert.“ – Henrique Avancini
„Es war ein gutes Rennen heute. Meine Taktik hat nicht ganz funktioniert, aber ich bin sehr zufrieden mit dem zweiten Platz. Ich habe mich gut gefühlt, Power und Antritt waren gut. Das sind gute Zeichen für Sonntag. Außerdem konnte ich wieder ein paar Punkte sammeln für den Gesamtweltcup.“ – Mathias Flückiger
„Ich wollte noch nicht ganz alles Pulver verschießen, so dass ich am Sonntag noch einmal richtig gute Beine habe. Ich versuchte mich während des Rennens so gut es geht zu verstecken, immer irgendwo ein bisschen mitzufahren, nicht zu viel investieren zu müssen. Diese 20 Minuten sind immer sehr intensiv und wenn man über das Limit hinaus geht, dann spürt man das sofort. Dann sind wir hier noch in der Höhe – 1.500 Meter, das spürt man nochmals extra und muss dafür bezahlen. Deshalb muss man schon schauen, dass man so gut wie möglich durchkommt und nicht alles Pulver verschießt. Aber man muss auch Vollgas geben, damit man überhaupt noch dabei ist.“ – Nino Schurter
XCC Short Track Ergebnisse Elite Männer:
- Henrique Avancini (BRA) 0:19:58
- Mathias Flückiger (SUI) 0:19:59
- Victor Koretzky (FRA) 0:19:59
- Alan Hatherly (RSA) 0:20:00
- Nino Schurter (SUI) 0:20:04
Französische Fahrer dominieren Downhill-Quali
Einen kleinen Vorgeschmack auf die morgigen Downhill-Rennen lieferten Elite-Fahrer bereits während der Downhill-Quali heute ab. Die Favoriten gaben sich auf der STRAIGHTline keine Blöße, zudem war die 2,2 Kilometer lange Strecke fest in französischer Hand. Bei den Frauen siegte Weltmeisterin Myriam Nicole vor Tahnee Seagrave (GBR) und Vali Höll (AUT). Lokalmatadorin Camille Balanche belegte den vierten Rang, gefolgt von Monika Hrastnik (SLO). Bei den Männern mogelte sich lediglich Brite Danny Hart (Platz 3) unter die ansonsten französische Top-5 aus Loris Vergier, Amaury Pierron, Loic Bruni und Thibaut Dapréla.
Downhill-Fieber am Samstag – XCO Entscheidung am Sonntag?
Nachdem heute bereits die internationale Cross-Country-Elite das Schweizer Publikum ein erstes Mal begeistern durfte, sind morgen die Downhill-Fahrer und -Fahrerinnen um die frischgebackenen Weltmeister Greg Minnaar (RSA) und Myriam Nicole (FRA) an der Reihe. Los geht der Tag mit den Rennen der Junioren (9.45 Uhr) und Juniorinnen (10.30 Uhr), bevor um 12.30 Uhr die Elite-Damen auf der STRAIGHTline an den Start gehen. Den Renntag beschließen werden die Elite-Herren ab 13.30 Uhr. Am Sonntag fallen dann möglicherweise bereits die ersten Entscheidungen für den Gesamtweltcup, wenn sich die Cross-Country-Elite über die olympische Distanz misst.
Die beiden Downhill-Elite-Rennen aus Lenzerheide werden live auf Red Bull TV gezeigt. Direkt im Anschluss an die Übertragung steht der gesamte Broadcast auf Abruf, auf redbull.tv zur Verfügung.
Zeitplan der austehenden Rennen des UCI Mountain Bike World Cup Lenzerheide
Datum | Uhrzeit (CEST) | Disziplin |
Samstag, 04.09. | 09.45 Uhr | Downhill Junioren |
Samstag, 04.09. | 10.30 Uhr | Downhill Juniorinnen |
Samstag, 04.09. | 12.30 Uhr | Downhill Frauen Elite |
Samstag, 04.09. | 13.30 Uhr | Downhill Männer Elite |
Sonntag, 05.09. | 08.30 Uhr | Cross Country Frauen U23 |
Sonntag, 05.09. | 10.15 Uhr | Cross Country Männer U23 |
Sonntag, 05.09. | 12.20 Uhr | Cross Country Frauen Elite |
Sonntag, 05.09. | 14.50 Uhr | Cross Country Männer Elite |