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Höchstgelegene Freilicht-Kunstgalerie der Welt am Kronplatz

Der Kronplatz im Pustertal ist einer der besten Aussichtsberge Südtirols. Sieben Wege und 18 Bike Trails führen vom Gipfel hinunter ins Tal. Neben dem bekannten Rundweg Concordia 360 gibt es nun eine zweite, etwas anspruchsvollere Gipfelrunde für Genusswanderer: die Via Artis.

Im Sommer ist der Kronplatz das beliebte Ausflugsziel für Wanderer und Biker, Familien und Genießer. Mit einer von vier geöffneten Bergbahnen (Bruneck, Percha, Olang, Furkelpass) geht es hinauf auf das weite Gipfelplateau. Die beeindruckende 360° Kulisse mit Dolomiten und Alpenhauptkamm inspirierte die Ladiner schon vor Generationen zu sagenhaften Geschichten. Dolasilla, die Heldin aus ihrem Nationalepos vom Reich der Fanes, soll einst auf dem – nomen est omen – Kronplatz gekrönt worden sein. In jüngerer Zeit wählten Stiftung Museum Lumen und Extrembergsteiger Reinhold Messner den Gipfel als Standort für zwei Museen, die sich den großen Bergsteigern und den Bergfotografen widmen.

„Denkmäler“ im Zeichen der Nachhaltigkeit

Das legendäre Panorama am Kronplatz, die sieben Talwege und der Rundweg Concordia 360° locken aber auch Genusswanderer auf den Gipfel. Seit kurzem gibt es für sie einen zusätzlichen Grund, eine der vier geöffneten Bergbahnen auf den Kronplatz-Gipfel zu nehmen. Mit der Via Artis wurde um den Concordia-Gipfel (2.275 m) ein zweiter Rundweg angelegt. Er ist sechs Kilometer lang, mittelschwer, ohne bergsteigerische Ansprüche und in rund drei Stunden zu schaffen. Wie der Name schon sagt, steht die Via Artis im Zeichen von Kunst, Kultur und Geschichte. Die Südtiroler KünstlerInnen Wilma Kammerer, Judith Neunhäuserer, Ruth Oberschmied, Helmut Pizzinini, Rina Treml und Andreas Zingerle schufen sechs großformatige Skulpturen, die am Kronplatz zusammen die „höchstgelegene Freilicht-Kunstgalerie der Welt“ bilden. Die „Denkmäler“ wurden teilweise aus Schadholz geschaffen, welches 2018 das Sturmtief Vaja und der Schneedruck im darauffolgenden Winter hinterließ. Inhaltlich setzen sich die Arbeiten mit Nachhaltigkeit auseinander, einem Thema, das die Kunstwelt seit vielen Jahren antreibt. Die Künstler spielen mit den scheinbaren Gegenpolen von Vergänglichkeit und Erneuerung, Mensch und NaturTourismus und Landwirtschaft.

Berg-Geschichte(n)

Entlang der Via Artis wird in drei Abschnitten auch etwas über den Kronplatz erzählt: Einmal geht es um die Militärstraße aus den 1950er-Jahren, welche die Alpini (Gebirgsjäger) vom Furkelpass hinauf zu einem Funkzentrum bauten. Einmal sind die Almen zwischen Tradition, Tourismus und Ökonomie das Thema. Dabei wird auch die Frage erörtert, welche Rolle die Almwirtschaft für die Erhaltung unserer biologischen Vielfalt spielt. Im dritten Abschnitt geht es um die Flora und Biodiversität, die vom Klimawandel und Wetterereignissen wie dem Sturmtief Vaya beeinflusst werden. Mit ihren neun Stationen leistet die Via Artis einen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte und für einen nachhaltigen Weg in Richtung Zukunft. Aber allein für die Aussicht unterhalb des weiten Gipfelplateaus in Richtung Dolomiten und Alpen lohnt sich die etwa dreistündige Tour, die an der Concordia-Glocke am Gipfel startet. Die beste Wanderzeit ist zwischen Juni und Novemberwww.kronplatz.com

VIA ARTIS am Kronplatz
Strecke 6,6 km
Profil: Aufstieg 140 hm – Abstieg 260 hm
Höchster Punkt 2274 m – Tiefster Punkt 2069m
Dauer 3:00 h

In der Dolomitenregion Kronplatz surren die Räder

Überall in der Dolomitenregion Kronplatz kommen Radfahrer auf Achse. Auf dem Weg von den Tauerntälern zu die Dolomitenpässen ebenso, wie auf den Routen und Trails am Kronplatz. Als erstes im Frühling lässt aber der Pustertaler Radweg Familien wie Roadbiker in die Pedale treten.

Die Dolomitenregion Kronplatz spannt sich am Fuß des beliebten Aktivberges entlang vom Pustertal bis hinein ins Antholzer Tal und ins Gadertal. Sobald es die Schneelage zulässt, sind die Möglichkeiten für Radfahrer und Biker in allen Himmelsrichtungen und Höhenlagen offen. Über den Furkelpass zwischen Pustertal und Gadertal verliefen bereits zwei Mal Ertappen des legendären Radrundfahrt-Klassikers Giro d’Italia. Über ihn und das Gadertal sind die begehrten Dolomitenpässe erreichbar – etwa rund um den Sellastock. Der Kronplatz selbst ist bei Mountainbikern und Trailfahrern gleichermaßen beliebt.

Volle Puste zwischen an der Rienz entlang

Fast jedermanns Sache und als erstes schneefrei ist der 105 Kilometer lange Pustertaler Radweg zwischen Mühlbach und Lienz in Osttirol. Rennradfahrer schätzen die fast durchgehend asphaltierte Strecke entlang von Rienz und Drau. Die „Puste“ geht aber auch Familien auf der fast flachen Route mit nur 500 Höhenmetern nicht aus. Die Gesamtstrecke ist in sechs bis sieben Stunden zu schaffen, kann aber natürlich auch aufgeteilt werden. Eine schöne Etappe führt von Bruneck über St. Lorenzen, Kiens, Ehrenburg und Vintl nach Mühlbach (25,5 km). In der Gegenrichtung geht es von Bruneck über Percha, Olang, Welsberg, Niederdorf und Toblach nach Innichen (33,5 km). Auf beiden Etappen gibt es genügend Gelegenheiten zum Einbremsen, Schauen und Rasten. Flussaufwärts laden links und rechts Seitentäler zum Abbiegen. Bei Olang kommen Linksabbieger ins Antholzertal. Ab Innichen folgt der Pustertaler Radweg der Drau bis nach Lienz. Für den Nachhauseweg ist ab Innichen auch ein Umstieg auf die Pustertalbahn möglich – mit dem Südtirol Guest Pass ist das für Fahrgäste sogar kostenlos, nur der Biketransport kostet etwas.
Weitere Infos hier: www.kronplatz.com

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