Hotel von Rotz: Waschbürsten, Bikini-Mädchen – und rutschsichere schwarze Duschen
Zwischen Waschbürsten, Bikini-Mädchen und Zapfsäulen
Hotel von Rotz: Schwarze Stahlemaille-Duschen jetzt unsichtbar rutschsicher
Die ideale Unterkunft für jeden Autoliebhaber – das ist das Schweizer Hotel von Rotz. Es ist angegliedert an die gleichnamige Autowelt mit Ausstellung und Werkstatt. In individuell designten Themenzimmern steht das Thema Kraftwagen im Fokus. Ob zwischen historischen Zapfsäulen, der Originalausstattung einer Waschanlage oder einem zum Bett umfunktionierten Jaguar: Die Gäste sollen einen unvergesslichen Aufenthalt erleben. Die geräumigen Zimmer und Appartements sind mit großzügigen Badezimmern und begehbaren Duschen ausgestattet. Doch die 52 Duschwannen aus schwarzem Stahlemaille sind nicht nur ein Blickfang, sondern bergen auch ein Rutschrisiko. Also wurde eine unsichtbare Sicherheitsbeschichtung appliziert.
Pittoreske Riegelhäuser, romantische Arkaden und sogar ein aristokratisches Baronenhaus hat Wil zu bieten. Die typische regionale Marktstadt liegt im Schweizer Kanton St. Gallen und schaut auf eine lange Historie zurück, die im achten Jahrhundert beginnt. In der besterhaltenen Altstadtin der Ostschweiz bezaubert die malerische Architektur. Und vom Aussichtsturm auf dem Wiler Hofberg hat man eine fantastische Rundumsicht von der Bodenseeregion bis in die Alpen.
In der Industriestraße findet sich noch eine ganz andere Sehenswürdigkeit: das Hotel von Rotz. Es residiert in einem 130 Meter langen, 2019 eröffneten Gebäude und bietet 52 Zimmer und Appartements. Das Hotel ist direkt angegliedert an die Auto Welt von Rotz, in der alle Dienstleistungen rund um das rollende Gefährt angeboten werden. Der Familienbetrieb blickt auf bereits mehr als drei erfolgreiche Jahrzehnte zurück. „Wir sind ganz in der Autowelt zu Hause“, freut sich Gründer und Geschäftsführer Hanspeter von Rotz.
Der gelernte Garagist hatte 1978 seinen Betrieb gestartet, heute hat er 120 Mitarbeiter. Sein Unternehmen gilt als eines der größten privaten Autohäuser der Schweiz. 20 Automarken sind bei ihm vertreten, jährlich verkauft er mehr als 4000 Fahrzeuge. „Neben dem Autohandel machen wir alles rund um die Mobilität – also Reparatur und Service, Karosserie und Lack, Autovermietung, Tankstelle und Waschanlage.“
Vom Garagisten zum Hotelier
Doch wie kommt ein „klassischer Autoschrauber“, wie er sich selbst nennt, zur Rolle des Hoteliers? Hanspeter von Rotz erinnert sich gut daran, wie er sich oft in Hotels über fehlende Kundenfreundlichkeit, mangelnde Kreativität und miesen Service ärgerte. „Ich habe so vieles gesehen, was mir als Hotelgast missfiel. Also habe ich mein eigenes Hotel auf die Beine gestellt, ganz ohne große Vorkenntnisse.“ Das Hotel befindet sich direkt auf seinem Autohaus. Zu seinem Konzept gehört nicht nur der flexible Self-Check-In und ein eigener Helikopterlandeplatz auf dem Dach, sondern auch ein reichhaltiges Schlemmerbuffet am Morgen und fünf Automotive-Themenzimmer, die alle etwas mit dem fahrbaren Untersatz zu tun haben.
Eine leuchtend gelbe Zapfsäule aus den 60er-Jahren. Bikini-bekleidete Mädchen beim Autowaschen als Motiv der bunten Wandmalerei. Geflieste Wände und echte Waschbürsten als Dekorationselement. Grauer Stahlspind, Mineralöl-Leuchtreklame aus den 50er-Jahren und hölzerne Drechselbank. Lederne Sportsitze, alte Gaslampen und blecherne Eimer, die von der Decke baumeln. Solche und viele weitere Details finden sich in den Themenzimmern, die einen bunten Kosmos rund um flotte Flitzer eröffnen. Ob erfrischende Waschanlage, urige Scheune, rustikale Werkstatt oder traditionelle Tankstelle: Die Räume sind nicht nur stylisch, beweisen ungezwungenes Flair und besten Komfort, sondern „sind gemacht für einen gelungenen Boxenstopp und ideal für Autofans. Hier fühlen sich alle daheim, die bei Reifenquietschen und Benzinduft leuchtende Augen bekommen“, freut sich der Hotelier. Vor allem die Bettstatt, die aus einer echten Karosserie besteht, kommt bei den Autofreunden gut an.
Unsicherheit von Hotelgästen ernst nehmen
Während rasante Schlitten in den Zimmern beliebt sind, soll es in den Sanitärbereichen ganz und gar nicht um rasante Abfahrten gehen: „Wenn man sich einseift und shampooniert, wird es rutschig und sehr gefährlich in der Dusche. Diese Rückmeldung haben wir von Hotelgästen immer wieder bekommen“, sagt von Rotz. Als die staatlichen Experten der Schweizer Unfallversicherung SUVA in dem Seminarhotel untergebracht waren, wurde er erneut und deutlich auf die Gefahr aufmerksam gemacht, die von rutschigen Duschwannen ausgeht: Im Falle eines Sturzes, eines Unfalls oder einer Verletzung kann es zu Regressforderungen gegenüber dem Hotelbetreiber kommen. „Ich war lange auf der Suche nach einer Lösung und habe schon viel ausprobiert, ob Kleber, Duschmatte, Absäuren oder Anrauen der Oberfläche – nichts half. Viele Anbieter machten deutlich, dass schwarze Sanitäroberflächen recht heikel sind bei der Behandlung“, erklärt von Rotz.
Im Frühjahr 2020 eröffnete sich in Zusammenarbeit mit den Schweizer Spezialisten der GriP Safety Coatings AG endlich eine Möglichkeit: SWISSGrip ist eine körnige, wasserbasierte Zwei-Komponenten Beschichtung. Sie ist transparent und verändert daher die Optik nicht. Das Produkt ist umweltfreundlich, erfüllt alle gängigen Hygienestandards und ist unempfindlich gegenüber Desinfektionsmitteln. Die Oberfläche kann mit üblichen Reinigungsmitteln mühelos gereinigt werden. Projektleiter Remo Duft kümmerte sich mit zwei Fachhandwerkern um die Aufbringung der Antirutschbeschichtung mit der Rutschsicherheitsklasse R11. „Um eine gleichmäßige Optik zu erreichen, wurde das Produkt auf die insgesamt 52 schwarzen Stahlemaille-Duschwannen gespritzt anstatt gerollt.“
Die positiven Rückmeldungen der Gäste mehren sich seither. Der Unterschied in der Dusche fällt durch das völlig neue Sicherheitsgefühl spürbar auf. Viele wollen wissen, wie dieser Effekt möglich ist – während in anderen Hotels immer noch glitschige Oberflächen im Sanitärbereich existieren. Hanspeter von Rotz ist überzeugt von dem Produkt: „Unsere Gäste können nun ihre Dusche inklusive Einseifen genießen, ohne mit den nassen Füßen auf den gefährlichen Boden achten zu müssen – das ist doch eine viel entspanntere Situation.“